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06.02.23 –
"Wir müssen bis 2040 klimaneutral sein. Ich weiß nicht, ob wir das schaffen ..." Unsere Verwaltungsspitze macht sich Gedanken und Sorgen, ob die Energiewende und das Klimaziel 2040 klimaneutral zu sein, finanzierbar und erreichbar sind. So richtig es ist, sich immer wieder selbst zu hinterfragen, so wichtig ist es aber auch, Lösungen zu suchen und keine Ausreden. Die Klimakatastrophe können wir weltweit nur gemeinsam lösen - jeder an seinem Platz, in seiner Gemeinde, in seinem Haushalt - in seinem Leben. Seit Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts beschäftigt sich die Enquete-Kommission des Bundestages mit der Klimaveränderung. Schon damals gab es konkrete Ideen, wie man die kommende Veränderung aufhalten kann. Doch leider hat man sich bei uns in LE erst im Jahr 2023 – fast vierzig Jahre später, auf den Weg gemacht. Jetzt darf es kein Zaudern und Zögern mehr geben. Jetzt muss schnell und entschlossen gehandelt werden.
PV-Anlagen auf Dächern der öffentlichen Gebäude. Das wird jetzt angegangen. Im Jahr 2019 hieß es von der Verwaltung und aus Teilen des Gemeinderats noch, das lohne sich nicht. Aber nun müssen wir auch die Haushalte mitnehmen.
PV-Anlagen können aber auch auf Ständern über Parkplätzen, an Straßenrändern über Ackerböden (Agri-PV) aufgestellt werden. Es gibt genügend Gemeinden, die das schon vor Jahren begonnen haben. Hierzu kann die Stadt, wenn sie nicht über die Flächen verfügen kann, immerhin mit Zuschüssen und Rat zur Seite stehen, dass es die Privatwirtschaft und die privaten Haushalte leichter haben, selbst etwas zu tun.
Die Stadt macht sich auf den Weg zum gemeinsamen Heizen. In unserer historischen Mitte in Echterdingen wird nun einen Heizzentrale geplant, die den Anwohner*innen es ermöglicht, ihre eigene Heizung in Zukunft nicht auf emissionsfreie Erzeugung umrüsten zu müssen, sondern günstig CO2 freie Erdwärme zu bekommen. Wir müssen hier viel schneller werden – denn es gibt nicht nur Echterdingen. Wir haben viele Stadtteile, die auch angeschlossen werden müssen. Mannheim macht das schon seit mehr als 30 Jahren. Sie haben nahezu das ganze Stadtgebiet ans Fernwärmenetz angeschlossen – sie planen jetzt die CO2 freie Erzeugung. Wir müssen jetzt die Infrastruktur legen – die haben andere schon. Man kann die Bürger*innen dann mitnehmen, wenn man ihnen die Vorteile deutlich macht. In der Gemeinde Tamm hat man innerhalb von zwei Sommern große Teile der Stadt mit Fernwärmeleitungen versorgt – bei uns dauert es noch zwei Jahre, bis wir beginnen. Wir müssen hier viel schneller werden.
Der Verkehr hat in den vergangenen Jahren leider keinen Beitrag zur CO2 Reduzierung geliefert. Auch hier muss man das vorhandene Geld so investieren, dass nicht mehr Autoverkehr herauskommt. “Wenn man in die Fahrrad- und Fußgängerinfrastruktur investiert, wird man diesen Verkehr auch ernten.” So sehen es die Verkehrsminister in den Niederlanden – egal welcher Partei sie angehören. Die Niederlande haben 1970 angefangen, die Verkehrswende einzuführen. Sie investierten pro Person so viel Geld in Fuß- und Radverkehr, wie wir dies fürs Auto tun. Heute sind die großen und kleinen Städte dort so aufgestellt, dass Strecken bis 6 km zu mehr als 60% mit dem Rad und zu Fuß zurückgelegt werden, und zwar landesweit. Auch der ÖPNV ist gefördert worden und ist landesweit auch wesentlich vernetzter als bei uns. Das Verkehrsverhalten der Niederländer hat sich geändert. Auch bei uns ist das möglich und schnell umsetzbar.
Kategorie
Energiewende | Klimaschutz | Radverkehr | Verkehr | Wärmeplanung
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