24.09.19 – von Uwe Janssen –

Der zweite Teil des Fußverkehrs-Checks in Echterdingen zeigte wie der erste, dass auch in Leinfelden-Echterdingen den Autos und denen, die sie fahren und abstellen wollen, viel mehr Platz gewährt wird als denen, die sich zu Fuß fortbewegen. Daraus folgt aus unserer Sicht, dass der Mensch Maßstab für die Planung sein muss, nicht sein Auto! Es braucht mehr Platz für Fußgänger*innen, Fahrräder und ÖPNV, weniger für Autos. Es braucht mehr Aufenthaltsqualität in der Stadt, damit Menschen unter Menschen sein und sich bewegen, auch mal stehen bleiben oder sitzen können. Das geht nicht zwischen Autos, die einem den Weg versperren. 

Wir brauchen natürlich trotzdem noch in bestimmten Fällen Autos (auch der Autor dieser Zeilen hat noch eines und fährt damit gelegentlich.) Doch wenn erreicht werden soll, dass die Leute in die lokalen Geschäfte gehen, hier ins Café gehen, sich auf Straßen und Plätzen wohlfühlen, anstatt nur via Internet einzukaufen und zu kommunizieren, müssen wir den öffentlichen Bereich menschenfreundlich gestalten. Da muss es breite Gehwege geben, auf denen man ungehindert vorankommt und auch mal vor einem Schaufenster stehenbleiben kann. Wegweiser muss es geben, die Fußwege und Entfernungen zeigen.

Gehwege dürfen nicht zum Parken von Autos missbraucht werden, auch nicht „mal eben kurz zum Einkaufen“.

Die Klimakrise, wegen der so viele Menschen am 20. September auf die Straßen gegangen sind, zwingt uns auch in LE dazu, die nötigen Änderungen anzugehen. Auf die Bundesregierung zu warten, hat sich als nahezu vergeblich herausgestellt. Selber handeln heißt die Devise für die Stadt, ihre – eingeschränkten – Möglichkeiten nutzen. Es reicht nicht, nur auf einen anderen, klimaverträglicheren Antrieb für die Autos zu setzen. Es müssen auch weniger Autos werden, die in und durch die Stadt fahren. Um unsere Gewohnheiten hier zu ändern, braucht es viele Maßnahmen, auch für den Fußverkehr.

Wir begrüßen es sehr, dass die Stadt im Rahmen der Mobilitätsstrategie auch den Fußverkehr in den Blick nimmt. Wir hoffen, dass sich Mehrheiten finden werden, um die nötigen Entscheidungen zu treffen.