Geht nicht, gibts nicht - andere Städte zeigen wie‘s geht

Klimafreundliche Energiegewinnung ist neben dem Glasfasernetz der neue Standortfaktor – auch für ein noch erträgliches Klima. Wir können – nein, wir müssen das für unsere Kinder und Enkel schaffen, und zwar schnell.

11.05.22 – von Martin Klein –

Die Erderwärmung geschieht schneller als gedacht

Aktuell hat sich die Erde weltweit um 1,2 Grad erwärmt. 2026 werden es 1,5 Grad sein. Besonders dramatisch ist die Betrachtung, wenn man die Zahlen bei uns und in den kalten Bereichen der Erde sieht. 2,2 Grad Erwärmung in Europa, 3,0 Grad in der Arktis. Das Fraunhofer Institut erwartet bei uns im Jahr 2040 ein Klima wie in Mailand. Wenn wir etwas daran ändern wollen, dann muss das ganz schnell passieren. Da sind sich alle Experten*innen einig.

Was muss zuerst geschehen?

Wir müssen als Stadt eigene Freiflächen nutzen, Freiflächen von Landwirten pachten, um dort Photovoltaik (PV) Anlagen zu installieren. Auf Ackerböden bietet sich Agri-PV an. Ackerbau und Sonnenstrom schließen sich nicht aus. 30% der Ackerfläche weltweit wird zur Futtermittelgewinnung und etwa 20 % wird zur Herstellung von Energiepflanzen wie Mais genutzt. Das muss sich auch bei uns auf den Fildern ändern. Maisanbau zerstört unseren guten, wertvollen Boden. Energie lässt sich besser direkt erzeugen und dafür kann man zwischen den PV Anlagen Nahrungsmittel anpflanzen. Das wird auch vom Land Baden-Württemberg bezuschusst. Aus etlichen Gemeinden gab es Bewerbungen – warum nicht aus Leinfelden-Echterdingen?

Solaranlagen auf die Dächer!

Auf allen städtischen Gebäuden müssen PV-Anlagen Strom erzeugen. Die Bürger*innen müssen mit Beratung und auch Zuschüssen unterstützt werden, den Sonnenstrom von ihrem Dach selbst zu nutzen und über Wallbox-Sharing auch Nachbarn zur Verfügung zu stellen. Wir gehören hier im Umkreis zu den schlechter aufgestellten Gemeinden bezüglich PV. Das muss sich schnell ändern. Das es anders geht, hat schon vor Jahrzehnten die Stadt Schönau gezeigt, was sich dort auch finanziell sehr gelohnt hat.

BHKW Fernwärmenetz

Die Stadt Ludwigsburg hat schon zentrale Blockheizkraftwerke (BHKW), die auf CO2 neutralen Holzhackschnitzeln basieren und es gibt auch Deutschlands größtes Solarthermie-Kraftwerk. Auch die Gemeinde Tamm baut aktuell Blockheizkraftwerke auf, bei denen die Abwärme für die Bürger*innen zur Verfügung steht. Die Nachfrage aus der Bevölkerung nach diesem kostengünstigen, nachhaltigen Strom und Wärmeerzeugung ist riesig. LE plant hier auch aktiv zu werden, aber während wir noch planen, haben bzw. bauen andere Gemeinden schon. Das muss jetzt in der Priorität nach oben kommen. Energie ist so teuer, wir müssen dies als Standortfaktor verstehen.

Ladesäuleninfrastruktur

Die Stadt Schwieberdingen macht das uns vor. 20 000 Einwohner*innen, aber mehr als 70 Ladesäulen. Das war im Dezember 2021. Wir haben heute 29 Ladepunkte, inkl. der von Aldi, Lidl und Media Markt. Da müssen wir schnell besser werden, denn die Nachfrage nach E-Autos steigt. Mit viel eigen produziertem Solarstrom wäre das dann zusätzlich lukrativ und gut fürs Klima.

Priorität: klimafreundliche Energiegewinnung

Dies ist neben dem Glasfasernetz der neue Standortfaktor – auch für ein noch erträgliches Klima. Wir können – nein, wir müssen das für unsere Kinder und Enkel schaffen, und zwar schnell.

Kategorie

Elektromobilität | Energiewende | Erneuerbare Energie | Klimaschutz | Photovoltaik | Wärmeplanung

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