Belebung der Innenstadt

über den Tellerrand schauen

21.03.23 – von Martin Klein

1.  Fußgänger*innen sind Kund*innen

Viele Studien, unter anderem auch vom Bundesverkehrsministerium unterstützt (Fußgänger- und Fahrradtourismus als Wirtschaftsfaktor (forschungsinformationssystem.de), kommen eindeutig zu dem Schluss, dass Fußgänger*innen der wirtschaftsfreundlichste und nachhaltigste Verkehr in einer Stadt sind. Zu Fuß kann man verweilen, geht in mehrere Geschäfte und gibt damit an vielen Stellen Geld aus, so beispielsweise im Modehaus, in der Buchhandlung oder im Café. Dazu ist ein geräumiger, vor allem sicherer und barrierefreier Gehwegbereich wichtig. 

2. Fahrradfahrer*innen sind Kund*innen

Auch hier kommen die viele Studien zu dem Schluss, dass ein gut aufeinander abgestimmter Fuß- und Fahrradwegeplan durch eine Stadt, Wirtschaftskraft in die Innenstädte reinholt. Denn Radfahrer*innen brauchen viel weniger Platz zum Parken und können sich flexibel an die engen Verhältnisse in einer Innenstadt einbringen. Auch hier ist statistisch belegt, dass Radfahrer*innen viel mehr Läden ansteuern, in den Läden länger verweilen, als dies Autofahrer*innen bewerkstelligen können. 

Warum ist das so?

Die Innenstädte konkurrieren mit den Außenwirtschaftszonen um diese Städte herum. Bei uns zum Beispiel konkurriert die Echterdinger Stadtmitte mit dem Gewerbegebiet im Echterdinger Norden. Dort gibt es viel mehr Parkplätze und viele Geschäfte in fußläufiger Entfernung, als dies in der Innenstadt der Fall sein könnte. Da kann eine gewachsene Innenstadt wie Echterdingen, rein aus Platzgründen, nicht mithalten.

Was brauchen wir?

Wir brauchen viel mehr Fußverkehr in unserer Innenstadt. Autos müssen in den Parkhäusern Platz finden und die Menschen in einem gut ausgebauten ÖPNV, zu Fuß oder mit dem Rad barrierefrei in die Innenstadt gelangen. Wir müssen auf Parkplätze an den Straßen verzichten. Denn auf einem Parkplatzstreifen können viele Fußgänger*innen laufen, Bäume gepflanzt, viele Fahrradstellplätze und Plätze zum Verweilen angelegt werden. 

Andere Gemeinden machen uns hier etwas vor - so hat die Gemeinde Rudersberg die Hauptdurchgangsstraße genau nach diesem Vorbild verändert und eine wirtschaftliche Renaissance erreicht. Gerade in den Niederlanden wird dieser Ansatz sogar in der Zwischenzeit als Garant für die wirtschaftliche Erholung der Innenstädte angesehen. Dort hat sich die Zahl der Fußgänger*innen und Radfahrer*innen deutlich erhöht und das Aussterben der Läden wurde gestoppt und in Wachstum umgekehrt. 

In Zukunft muss die Stadtplanung folgende Reihenfolge einhalten

  1. Fußgänger*innen
  2. Radfahrer*innen
  3. Autofahrer*innen

In Leinfelden-Echterdingen wird bisher alles genau umgekehrt, also vom Auto ausgehend, angegangen. Wir müssen dies aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht ändern - jetzt.

Kategorie

Einzelhandel | Fußverkehr | Parken | Radverkehr | Stadtplanung | Umwelt | Verkehr

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