Energiewende mit den Stadtwerken

26.06.23 – von Frank Mailänder

Mittlerweile ist die Problematik der Energiewende in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Bis auf wenige Ausnahmen sind sich alle bewusst, dass es in dieser Form nicht mehr weitergehen kann.

Leider setzen trotzdem noch viele Mitbürger*innen auf das falsche Pferd, lassen sich fast panikartig noch eine Gasheizung einbauen, ohne sich dessen bewusst zu sein, dass allein die CO2-Einpreisung für die nächsten Jahre zu immensen Kostensteigerungen führen wird. Und die EU feilt an einer neuen Verordnung, die ab 2029 das Aus für alle Brennwertkessel bedeuten könnte, einschließlich den von der FDP geforderten, auf Wasserstoff umrüstbaren Gasheizungen.

Stadtwerke werden immer wichtiger

Daher werden die Stadtwerke ein immer wichtiger werdender Faktor auf dem Energiemarkt.

Seien es Nahwärmenetze, BHKW im Energie-Contracting oder Photovoltaik-Anlagen, die in der Verantwortung der Stadtwerke liegen. Das Gebiet ist breit gefächert und möchte bespielt werden.

Bis zum 31. Dezember 2023 müssen die großen Kreisstädte, zu denen Leinfelden-Echterdingen auch gehört, den Regierungspräsidien einen Wärmeplan vorlegen.

Ein kommunaler Wärmeplan besteht aus 4 Elementen:

1. Bestandsanalyse
Erhebung des aktuellen Wärmebedarfs und -verbrauchs und der daraus resultierenden Treibhausgas-Emissionen, einschließlich Informationen zu den vorhandenen Gebäudetypen und den Baualtersklassen.

2. Potenzialanalyse
Ermittlung der Potenziale zur Energieeinsparung für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme in den Sektoren Haushalte, Gewerbe-Handel-Dienstleistungen, Industrie und öffentlichen Liegenschaften sowie Erhebung der lokal verfügbaren Potenziale erneuerbarer Energien und Abwärmepotenziale.

3. Aufstellung Zielszenario
Entwicklung eines Szenarios zur Deckung des zukünftigen Wärmebedarfs mit erneuerbaren Energien zur Erreichung einer klimaneutralen Wärmeversorgung. Dies gelingt unter anderem durch die Ermittlung von Eignungsgebieten für Wärmenetze und Einzelversorgung.

4. Wärmewendestrategie
Formulierung eines Transformationspfads zur Umsetzung des kommunalen Wärmeplans.

Anstatt einer eigenen Heizungsanlage im Haus auf ein (hoffentlich schnell umgesetztes) Nahwärmenetz umzusteigen heißt nichts anderes, als die Verantwortung aus dem eigenen Heizraum an die Stadtwerke abzugeben. Selbstverständlich ist das nicht umsonst, aber dafür muss man sich keine Sorgen mehr machen über Wartungsverträge und über die Zukunftsfähigkeit der eigenen Heizung.   

Der Weg zur kommunalen Energieversorgung, egal in welcher Form die Energie zur Verfügung gestellt wird, ist ein langer Weg.

Im Jahr 2000 (vor 23 Jahren!) stellten wir den ersten Antrag, in Neubaugebieten und Sanierungsgebieten zu prüfen, inwieweit moderne zentrale Heizungsanlagen wie z.B. Blockheizkraftwerke, Nahwärme, Geothermie oder Solarenergie eingesetzt und von den Stadtwerken betreut und betrieben werden können.

2002 wiederholten wir den Antrag und mahnten ihn im Jahr 2006 nochmals an.

Wäre man unseren Anträgen mit einer entsprechenden Dynamik gefolgt, möchte man sich gar nicht vorstellen in welcher Situation sich Leinfelden-Echterdingen heute befinden würde.   

Aber so langsam hat man den Schuss gehört, es tut sich was!

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Energiewende | Erneuerbare Energie | Stadtwerke | Wärmeplanung

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Offener Grüner Treff Wir diskutieren die aktuellen Ereignisse und stimmen uns auf den Wahlkampf zur Bundestagswahl ein. Offen für alle an grüner Politik Interessierten.  [...]

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