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22.02.22 –
Schon lange ist bekannt, dass die Rathäuser und anderen Gebäude für die Arbeit der Stadtverwaltung nicht mehr ausreichen. Hinzu kommt dringender Sanierungsbedarf beim Rathaus Echterdingen. Effektiver Arbeit nicht gerade förderlich ist auch die Verteilung der Abteilungen auf viele verschiedene Gebäude in (fast) der ganzen Stadt.
So ist es richtig, dass nun Nägel mit Köpfen gemacht werden sollen. Im Juni 2021 beschloss der Gemeinderat: „Die Verwaltung wird beauftragt, für den Standort der städtischen Flächen im Quartier III des Sanierungsgebietes „Westlich der Max-Lang-Str.“ eine vertiefte Untersuchung (…) für eine zentralisierte Verwaltung zu erarbeiten und Vorschläge für die Standorte Rathaus Echterdingen und Leinfelden zu entwickeln.“
Der Neubau könnte auf der Fläche an der Max-Lang-Straße entstehen, die nach der Verlegung der U5 auf die neue Trasse neben der S-Bahn frei geworden ist. Das wäre ein zentraler Standort, mit Bus, Bahn und Fahrrad, notfalls sogar mit dem Auto, für die Mitarbeiter*innen gut zu erreichen.
Für alle Abteilungen der Verwaltung, die keinen oder geringen Publikumsverkehr haben, wäre der Standort Max-Lang-Straße akzeptabel. Aber es ist dringend geboten, die Planungs-Sünden der Vergangenheit nicht durch neue zu übertrumpfen. Zu den Sünden zählen zum Beispiel die Lebensmittel- und Drogeriemärkte in der Maybachstraße. Sie tragen zum Ausbluten der Handelsstandorte im Zentrum bei. Ein Rathaus an dieser Stelle würde das noch verstärken. Die Umgebung am Rande des Industrie- und Gewerbegebietes hat keine Chance, zum Zentrum zu werden, an dem sich Menschen gerne aufhalten, um einzukaufen, sich zu treffen, in dem auch mal Kultur stattfinden kann. Daran ändert auch die neue Wohnbebauung Schelmenäcker nichts. Es kann dort keine Ansiedlung von Geschäften, Cafés oder ähnlichem stattfinden, denn dadurch würde Leinfelden mit seiner ohnehin arg dezentralen Struktur noch weiter auseinander gerissen.
Um den Zentren von Echterdingen und Leinfelden nicht noch mehr Publikum zu nehmen, müssen alle Teile der Verwaltung mit Publikumsverkehr in den Rathäusern bleiben oder nach Auszug anderer Abteilungen dort einziehen. Ein Standesamt, ein Bürgeramt, ein Sozialamt, ein Ausländeramt usw. darf nicht ins Gewerbegebiet gelegt werden, sondern muss im Stadtzentrum sein. Nur so können Bürger*innen und Einwohner*innen der Stadt Besuche dort mit Einkäufen, einem Café-Besuch oder sonstigen Aktivitäten verbinden. Nur so kann ein Stadtteilzentrum attraktiv bleiben. Das gilt auch dann, wenn manch ein Besuch im Rathaus durch Digitalisierung künftig überflüssig wird. Wer wird schon online heiraten wollen? Wie soll man online Fingerabdrücke für den neuen Personalausweis abgeben? Wie sollen Menschen mit niedrigem Einkommen oder geringen Deutschkenntnissen Anträge beim Ausländer- oder Sozialamt digital stellen?
In den Zentren, also in den alten Rathäusern, sollten auch die Fraktionen im Gemeinderat Arbeits- und Sitzungsräume bekommen. So kann ihre Arbeit und damit die ganze Kommunalpolitik transparenter werden.
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