Kommunale Wärmeversorgung durch Wärmequartiere

08.05.23 –

In der letzten Sitzung des Stadtwerkeausschusses behandelten 2 Tagesordnungspunkte sogenannte Wärmequartiere. Die Wärmeerzeugung für Heizung und Warmwasser macht 32 % des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland aus. Ineffiziente Heizungsanlagen und unzureichende Wärmedämmung sind für den hohen Energieverbrauch verantwortlich. Eine effiziente Wärmeversorgung kann viel Energie und somit CO2 einsparen. Im Beispiel vom Quartier Goldäcker ist aufgrund des mit 8,4 GWh/a ermittelten hohen Wärmeenergiebedarfs im Gebiet mit der Umsetzung dieses Projektes ein großes CO2- Einsparungspotential verbunden. Bis zum Jahr 2030 ist nach der Machbarkeitsstudie im Vergleich zum Ist-Zustand eine CO2-Einsparung zwischen 55 und 65 % erreichbar (ca. 1025 t/a CO2-Äquivalente).
Die zentrale Wärmeversorgung, also die gemeinsame Versorgung mehrerer Wohneinheiten mit Wärme und/oder Strom, ist ein Weg, mit dem Energie eingespart werden kann, wie viele Beispiele aus der Praxis zeigen. Erneuerbare Energiequellen und Abwärme (z. B. aus Industrie oder dem Abwasserkanal) können besser genutzt und durch hocheffiziente Technologien vernetzt werden. Stehen Freiflächen zur Verfügung, kann Wärme oder Kälte gespeichert werden. Der Fokus im Gebiet Goldäcker liegt auf einer Energiegewinnung aus der Kombination von Erdwärmesonden, Agrithermie und Wärmepumpen. Die Erdwärmesonden sind vorerst im Neubaugebiet Kaepsele vorgesehen. Zur Regeneration der Erdwärmesonden sind nach der Machbarkeitsstudie Photovoltaisch-thermische Kollektoren (PVT) auf den Neubaudachflächen vorgesehen.
Weitere Vorteile sind niedrigere Kosten für den Betrieb, die Wartung und Instandhaltung der Heizungsanlagen im Vergleich zur dezentralen Wärmeerzeugung. Auch wird weniger Platz im Wohngebäude benötigt. Durch Contracting-Modelle können die Bewohner zusätzlich entlastet werden.
Ein weiteres Wärmequartier ist im Zuge des Gartenhallenbadneubaus geplant. Hier ist die Einbindung von Hallenbad, LUS, IKG, IKR, Filderhalle und das angrenzende Wohngebiet angedacht. Auch hier soll unter anderem mit Erdsonden eine CO2-neutrale Energiegewinnung zum Einsatz kommen. Durch den Pfaffensteigtunnel werden die Einsatzmöglichkeiten stark eingeschränkt, so dass das Erdsondenfeld sehr intensiv geplant werden muss. Nichtsdestotrotz wird dieses Wärmequartier eines der wichtigsten Projekte sein, um die Stadt in die Klimaneutralität zu führen.
Auch die historische Mitte in Echterdingen ist bereits in der Planung für ein Wärmequartier. Hier besteht die besondere Herausforderung in den historischen Gebäuden und deren bauliche Voraussetzungen.
Wärmequartiere werden ein Teil unserer energetischen Zukunft, sei es in Neubaugebieten oder auch in Bestandsgebieten. Die Stadtwerke leisten damit einen großen Beitrag zur Umsetzung des Kommunalen Wärmeplans.

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Klimaschutz | Stadtwerke | Wärmeplanung

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