Kommunale Wärmeplanung

Strategie zur Verwirklichung einer klimaneutralen Wärmeversorgung

18.07.23 –

Die Kommunale Wärmeplanung ist für Kommunen der zentrale strategische Prozess, um Klimaschutzziele im Wärmebereich zu erreichen. Denn anders als Strom ist Wärme nicht so leicht transportierbar, wodurch der Transformationsprozess hin zur klimaneutralen Wärmeversorgung zwingend vor Ort gestaltet werden muss.

Baden‐Württemberg hat mit der Novellierung des Klimaschutzgesetzes (KlimaG BW) im Herbst 2020 als erstes deutsches Bundesland seine großen Kreisstädte und Stadtkreise zur Erstellung eines Kommunalen Wärmeplans bis spätestens Ende 2023 verpflichtet. Danach haben die Gemeinden eine Strategie zur Verwirklichung einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis zum Jahr 2040 zu entwickeln.

Abschlussbericht vorgestellt

Am 18.7. wurde der Abschlussbericht im Technischen Ausschuss vorgestellt. Der gesamtstädtische Endenergiebedarf für Wärme lag im Jahr 2020 bei ca. 420 GWh. Der größte Anteil des Wärmebedarfs wird heute durch fossile Energieträger Erdgas und Heizöl (rund 90 %) gedeckt. Rund 57 % des Endenergiebedarfs sind dabei auf die Nutzungskategorie Wohnen zurückzuführen.

Der Endenergiebedarf für Wärme in LE beträgt im Zieljahr 2040 rund 227 GWh. Dieser Bedarf ist durch emissionsfreie Wärmequellen zu decken. Ausgehend von über 90 % fossiler Endenergie im Basisjahr 2020 zeigt dies die Dimension des fortzuführenden Transformationsprozesses.

Zentrales Element der Wärmeerzeugung sind im Zielszenario 2040 Wärmepumpen in Heizzentralen und Gebäuden. Wärmepumpen stellen hierbei rund zwei Drittel der Wärme im Zielszenario.

Hinzu kommen 4 Wärmenetze, deren Kosten auf bis zu 40 Mio. Euro geschätzt werden.

In dem Abschlussbericht werden alle Potentiale für Wärmegewinnung analysiert und bewertet. So gibt zum Beispiel die Abwärme aus Industrie und Gewerbe kein Potenzial, da diese Abwärme von den Betrieben zum Großteil selbst genutzt wird.

Abwasserwärme dagegen könnte im Idealfall 1,4% des Wärmebedarfs abdecken. Klingt zuerst wenig, würde aber trotzdem auf 3.779 MWh/a kommen, nach dem Motto Kleinvieh macht auch Mist.

Geothermie und Solarthermie in den verschiedensten Ausprägungen ergeben die höchsten Potenziale neben den Wärmepumpen:

Für Flächengeothermie, das sind Kollektoren in 1‐3 Meter Tiefe, wurde ein Potenzial von 10% ermittelt. Zentrale und dezentrale Erdwärmesonden in bis zu 100m Tiefe zeigen ein Potential von 48% und Solarthermie ein Potential von 25% auf.

Die Wärmeerzeugung in den Gebieten, die nicht zentral versorgt werden können, wird zum Großteil über Wärmepumpen umgesetzt.

Für die Umsetzung der Maßnahmen wird Personal gebraucht

Nun gilt es natürlich, diese Potenziale auch umzusetzen bis 2040. Momentan haben die Stadtwerke aber nur eine Stelle, die das Thema bearbeitet. 3 weitere Stellen werden ausgeschrieben, aber die Chance, diese zu besetzen ist sehr gering, wenn die Geschäftsführung der Stadtwerke und die Stadtverwaltung nicht aktiver werden. Hier muss die Verwaltung mit dem Gemeinderat dringendst eine Lösung erarbeiten, ansonsten ist die komplette Wärmeplanung das Papier nicht wert.

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