Energiekrise zwingt zum Handeln

Der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg auf die Ukraine zeigt uns allen deutlich, wie groß unsere Abhängigkeit von Gas, Öl und Kohle vorwiegend aus Russland ist. Damit hat die Abkehr von fossilen Ressourcen, die der Klimawandel nötig macht, eine neue Dimension bekommen. Wir brauchen einen Notfallplan um die Energiewende beschleunigt umzusetzen.

22.03.22 – von Konrad Pfeilsticker –

Der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg auf die Ukraine zeigt uns allen deutlich, wie groß unsere Abhängigkeit von Gas, Öl und Kohle vorwiegend aus Russland ist. Damit hat die Abkehr von fossilen Ressourcen, die der Klimawandel nötig macht, eine neue Dimension bekommen. 

Wir brauchen einen Notfallplan um die Energiewende beschleunigt umzusetzen.

Dieser wird zeitnah von der EU und der Bundespolitik vorgelegt werden. Wir können und müssen aber jetzt schon handeln. Jeder Tag zählt. 

Zielbild aus der Sicht des privaten Verbrauchers

Sämtliche Sektoren müssen dekarbonisiert und elektrifiziert werden. 

Dazu zählt die Wärmeerzeugung (Heizen, Warmwasser) und der Verkehr. Für die Wärmeerzeugung spielen Wärmepumpen eine zentrale Rolle. Im Verkehrssektor muss der motorisierte Individualverkehr (MIV) reduziert werden (per ÖPNV, Fahrrad, Fuß) und für den MIV muss der Umstieg auf Elektromobilität schneller erfolgen. 

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss deutlich beschleunigt werden. 

In LE sprechen wir hier i.W. vom Ausbau der Photovoltaik auf Hausdächern.

Konkrete Maßnahmen für Privatpersonen

  • Jeder Hausbesitzer sollte überlegen ob und wie sich eine PV Anlage installieren lässt. Das kann mit lokalem Akku Speicher erfolgen oder ohne. 
  • Sanierungen von Öl und Gas Heizungen sollten vorgezogen werden und es sollte eine Wärmepumpe zum Einsatz kommen.
  • Eine Wärmepumpe kann auch eine bestehende und moderne Gasheizung ergänzen und somit helfen den Gasverbrauch zu reduzieren. 
  • Mieter sollten sich zusammentun und mit ihren Vermietern sprechen. Es gilt obiger Maßnahmenkatalog analog. 
  • Additiv können Energiesparmaßnahmen unterschiedlicher Art angegangen werden.
  • Wenn man auf ein Auto angewiesen ist und eine Neuanschaffung in nächster Zeit ansteht, sollte man die Anschaffung eines E-Autos in Betracht zu ziehen. Die Verbrenner werden bald einen rapiden Preisverfall erleben. 

Vorstellung meines Passivhauses als Lösungsbeispiel

Im Jahr 2005 habe ich ein Passivhaus gebaut. Das entspricht einem „KfW 15“ Haus. Auf dem Dach sind Solarthermie und 2 PV Anlagen. Die Wärmeerzeugung erfolgt per Pelletheizung. Ich fahre ein Elektroauto. Für den Betrieb des Haushalts brauche ich somit weder Öl noch Kohle noch Gas. Keine Abhängigkeit, keine Emissionen.

  • Die Wärmeversorgung erfolgt das komplette Sommerhalbjahr nur über Solarthermie.
  • Die erste PV Anlage aus 2005 erzeugt 4000 kWh / Jahr und speist nur ein.
  • Die zweite PV Anlage aus 2018 ist eine Eigenverbrauchsanlage und erzeugt 8000 kWh / Jahr für ca 10 cent / kWh. 80 % des im Haushalt benötigten Stroms erzeuge ich selbst. Dies ist durch einen 15 kWh Akku möglich. 
  • Das Elektroauto lade ich i.W. an der eigenen Wallbox. Damit fahre ich mit 2 € / 100 km. 
  • Im Winterhalbjahr verbrauche ich ca. 1 t Holz. Gesamtkosten 400 € / Jahr.
  • Ich habe bereits eine Wärmepumpe bestellt um mit dem eigenen PV Strom in den Übergangsmonaten (Okt, Nov, Feb, Mar) Wärme zu produzieren und kein Holz mehr zu verbrennen.

Wie kommen wir weiter

Um hier voran zu kommen sehen wir es als sinnvoll an zeitnah ein Informations- und Beratungsangebot für Bürger in diesem doch komplexen Themengebiet anzubieten. Dazu müsste ein entsprechendes Interesse vorliegen. Schreiben Sie mir gerne per E-Mail an k.pfeilsticker(at)gr-le.de.

PV Anlagen an Konrad Pfeilstickers Haus (Foto: Janssen)

Kategorie

Energiewende | Erneuerbare Energie | Photovoltaik | Solarenergie

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