Ausbau der B27 – warum?

Am 30. November lädt das Regierungspräsidium Stuttgart in die Filderhalle, um die Stadtverwaltung, den Gemeinderat und die Bevölkerung frühzeitig über die Vorplanung zum sechsspurigen Ausbau zu informieren. Zwei grüne Stadträte werden hingehen und sich den aktuellen Planungsstand ansehen und die Begründung anhören. Noch wird das veränderte Verhalten der Pendler*innen nicht auf die Straßenplanung durchschlagen. Aber was ist, wenn es nach Corona Daten-Autobahnen braucht?

19.11.20 – von Ingrid Grischtschenko

Die vierspurige, in Fachkreisen  „autobahnähnlich“ genannte Bundesstraße 27 war in den früheren Hauptverkehrszeiten regelmäßig überlastet. Morgens in Richtung Stuttgart, abends in Richtung Tübingen. Große und kleine Lösungen den Verkehrsfluss zu verbessern wurden umgesetzt. Das Echterdinger Ei wurde komplett umgebaut. Der ursprüngliche Kreisverkehr, der die Kreuzung der A8 mit der B27 aufnahm, wurde unterbrochen, viele Fahrspuren wurden vereinzelt und mit Rampen versehen. Die sogenannten Verkehrsbeeinflussungsanlagen sollten durch flexible Geschwindigkeitsanzeigen den Verkehr verlangsamen und gleichzeitig verflüssigen. Zuletzt zeigten die Zuflussregelungen an den Einfahrten ihre Wirkung und ließen Stockungen erst gar nicht entstehen – Baustellen ausgenommen.

Nach Corona kommen die Daten-Autobahnen

Bild: Bundesverkehrswegeplan (Ausschnitt)Da der Bund in Berlin für seine Bundesstraßen zuständig ist, macht er einen Bundesverkehrswegeplan und betraut die Straßenbauabteilung des örtlichen Regierungspräsidiums mit der Umsetzung. Am 30. November lädt nun das Regierungspräsidium Stuttgart in die Filderhalle, um die Stadtverwaltung, den Gemeinderat und die Bevölkerung frühzeitig über die Vorplanung zum sechsspurigen Ausbau zu informieren. Zwei grüne Stadträte werden hingehen und sich den aktuellen Planungsstand ansehen und die Begründung anhören. Noch wird das veränderte Verhalten der Pendler*innen nicht auf die Straßenplanung durchschlagen. Aber was ist, wenn es nach Corona  Daten-Autobahnen braucht?

Mit dem bestehen Straßennetz auskommen

Schon die Instandhaltung des bestehenden Straßennetzes ist eine kostspielige Daueraufgabe. Die sanierte Körschtalbrücke am Fasanenhof ist und bleibt vierspurig und damit ein Flaschenhals auf dem Weg nach Stuttgart, egal, wie breit die Straße südlich davon ist. Tatsächlich könnte ein Ausbau der B27 auf ca. 9km zwischen Aichtal und Echterdinger Ei bei unverändertem Pendler*innen-Verhalten den Stau einfach breiter machen. Denn der Abfluss auf die Autobahn ist auch nicht immer gewährleistet. Grünes Ziel ist es, mit dem bestehenden Straßennetz auszukommen und da gehören Busspuren oder die flexible Nutzung von Fahrspuren dazu. Wird es überhaupt noch eine Rush-Hour geben, wenn viele Arbeitnehmer*innen daheim im Home-Office sitzen? Findet der Berufsverkehr auf den Daten-Autobahnen statt? Was, wenn es keine massenhaften regelmäßigen Ortswechsel  zur Arbeit und nach Hause mehr braucht? Vielleicht verteilt sich die stundenweise Überlastungen mancher Straßenabschnitte  ja dadurch einfach besser. Der Verkehrsverbund Stuttgart setzt schon darauf und wirbt mit Tickets für flexible Strecken. Die Kundschaft muss gehalten werden, damit der ÖPNV bezahlt werden kann.

Kategorie

Autobahn A8 | B27 | Straßenbau

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