Abschied von der Filder-Zeitung – Abschied vom Lokaljournalismus?

21.06.22 – von Uwe Janssen –

Heute, am 21. Juni erschien zum letzten Mal die Filder-Zeitung als Lokalbeilage der Stuttgarter Zeitung und Nachrichten für die Filder. Seither sollen Nachrichten aus dem Landkreis Esslingen im Stuttgarter Lokalteil der Zeitungen erscheinen.

Wieviel dann künftig noch vom kommunalen Geschehen in Leinfelden-Echterdingen zu lesen sein wird, werden wir sehen. Allerdings ist angesichts des Personalabbaus im Verlag zu befürchten, dass immer weniger Journalist*innen für ein immer größeres Gebiet zuständig sind. Schon bisher hat die Kommunalpolitik auf den Fildern nicht mehr im Mittelpunkt der Berichterstattung gestanden – sie interessiert vermeintlich die Leser*innen nicht genug.

Im Verlag der Stuttgarter Blätter geht es offenbar genauso zu wie im Rathaus von LE: man versucht, aktuelle Herausforderungen zu ignorieren, Probleme mit den Mitteln zu lösen, die man seit Jahrzehnten kannte. Dabei bemerkt man nicht, welche Bedeutung die neuen Herausforderungen schon jetzt haben, künftig erst recht gewinnen werden.

In der Presse wird die lokale Politik ignoriert und damit den „sozialen Medien“ überlassen, wo es keinerlei Qualitätskontrolle gibt, Meinung von Meldung nicht unterschieden wird.

In der Stadt sieht man ein Problem, zum Beispiel Verkehrslärm, und kommt mit dem Lösungsvorschlag: Nord-Süd-Straße bauen. Altes Denken eben, das früher nur zu noch mehr Verkehr und noch mehr Lärm geführt hat. Dass die Welt vor einer Verkehrswende steht, wird schlicht ignoriert.

Kategorie

gesellschaftlicher Zusammenhalt | Internet | Nord-Süd-Straße | Verkehr

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