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19.12.22 –
Als Schüler ist der Autor dieser Zeilen quer durch die Bremer Innenstadt zur Schule geradelt, auf einer sechsspurigen Straße, in der Mitte die Straßenbahn, teils auf der mittleren von drei Fahrspuren. Auch in der Freien Hansestadt gab es in den 60er Jahren nicht überall Radwege. Allerdings war der Autoverkehr noch ein wenig geringer als heute und vor allem waren selbst die damals großen Autos kleiner als die meisten heutigen Stadtpanzer. Mit dieser Erfahrung hat er auch heute noch wenig Hemmungen, die Echterdinger Hauptstraße zu nutzen, um zum Beispiel von der Kanalstraße in die Bernhäuser zu kommen.
Aber das kann beim heutigen Verkehr niemand von den vielen Menschen erwarten, die heute gern mal aufs Rad steigen, um kurze Wege in der Stadt oder längere hinaus oder herein zurückzulegen. Die Debatte um die Burgstraße zeigte, wie dringend es ist, dass die im Radverkehrsprogramm vorgesehenen Verbindungen zügig geschaffen werden. Es ist zu hoffen, dass dabei nicht jede einzelne Maßnahme im Gemeinderat zerredet wird. Nachdem das Programm beschlossen ist, muss die Politik auch Vertrauen in die guten Leute haben, die es erstellt haben und nun die Maßnahmen umsetzen werden. Heute ist es nötig, endlich von der bisher immer geltenden Priorität des Autoverkehrs wegzukommen. Stattdessen muss es mindestens innerorts, in den Zentren, ein faires Miteinander geben.
Für Radhauptverbindungen im überörtlichen Netz muss es soweit möglich getrennte Wege geben. Aber bei den innerörtlichen Basisverbindungen muss bedacht werden, dass man mit dem Rad auch mal zur Bäckerei fahren will, die nun einmal in der Hauptstraße oder der Echterdinger Straße liegt. Dort ist kein Platz für getrennte Wege, wenn man dort nicht sämtliche Parkplätze abschaffen will.
Gerade wurde der Lärmaktionsplan beschlossen. Daraus folgen künftig Maßnahmen wie Geschwindigkeitsbeschränkungen. Bei der Debatte darüber darf dann nicht nur der Lärmschutz eine Rolle spielen, denn Tempo 30 (oder jede andere Regelung) wirkt sich nicht nur auf die lärmgeplagten Anwohner*innen, sondern auch auf die Radfahrerin und den Autofahrer aus.
In unseren Zentren hilft nur Tempo 30, dass sie beide gleichberechtigt und bequem hintereinander zur Bäckerei kommen. Und es wäre so auch leichter und sicherer, zu Fuß von der Bäckerei noch zum Laden gegenüber zu gehen.
Kategorie
Einzelhandel | Lärm | Radverkehr | Verkehr
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