Islam-Zentrum, Protestantismus-Zentrum, Judentum-Zentrum?

Im Zusammenhang mit dem Bau der Moschee in Oberaichen wird jetzt wieder versucht, übelste Stimmung zu machen. Beteiligt sind Identitäre mit anonymen Flugblättern, „liberal-säkulare“ und die AfD. Da werden Bilder von Parallelgesellschaften an die Wand gemalt, und es wird Angst vor dem „Anderen“, dem Islam geschürt.

21.06.19 – von Uwe Janssen

Bleiben wir doch sachlich und bei den üblichen Bezeichnungen: Moschee, Kirche, Synagoge. Oft gehört dazu ein Gemeindehaus für Veranstaltungen und religiöse Erziehung der Jugend.

Im Zusammenhang mit dem Bau der Moschee in Oberaichen wird jetzt wieder versucht, übelste Stimmung zu machen. Beteiligt sind Identitäre mit anonymen Flugblättern, „liberal-säkulare“ und die AfD. Da werden Bilder von Parallelgesellschaften an die Wand gemalt, und es wird Angst vor dem „Anderen“, dem Islam geschürt.

Was geschieht denn in Wirklichkeit?

Ein Verein, der seit über 30 Jahren ruhig und unauffällig seine Arbeit tut, will aus seinen elenden Räumen in der Karlsruher Straße heraus und neu bauen. Ja und?! Was hat das mit Integration zu tun? Die Menschen, die die Moschee bauen, sind Türkisch-stämmig, aber hier in Deutschland geboren, leben in dritter, teilweise schon vierter Generation unter uns. Sie sind hier in die Schule gegangen, haben Ausbildung oder Studium absolviert und arbeiten hier täglich mit Deutschen und Menschen anderer Herkunft zusammen. Sie wohnen nebenan, ihre Kinder besuchen unsere Schulen, sprechen Deutsch als Muttersprache. Sie sind Mitbürger*innen mit gleichen Rechten und Pflichten. Integration hat hier schon über Generationen stattgefunden, obwohl die deutsche Gesellschaft und Politik über viele Jahre davon nichts wissen wollte. Man hat die Leute als „Gastarbeiter“ gesehen, die nicht integriert werden müssen. Das war der eigentliche Fehler, der viel zu spät erkannt wurde.

Menschen als Nachbarn akzeptieren

Wer diese Menschen jetzt immer noch ausgrenzt, ihre Religion bekämpfen will, und sie an der Ausübung ihres Glaubens hindern will, bewirkt das Gegenteil von Integration, treibt vor allem die junge Generation in Parallelgesellschaften. Die Gefahr geht nicht von diesem Verein, dem VKBI aus, sondern von unkontrollierten und zweifelhaften Predigern, die dann Einfluss auf solcherart ausgegrenzte junge Menschen gewinnen. Nur wenn wir die Religion und andere Eigenheiten der türkisch-stämmigen Mitmenschen akzeptieren, können wir normal nachbarschaftlich miteinander auskommen.

Stadtverwaltung muss fair mit dem VKBI umgehen

Dazu gehört aber auch, dass die Stadtverwaltung einen fairen Umgang mit dem VKBI pflegt. Da scheint noch einiges nachzuholen sein.

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Filder Moschee | gesellschaftlicher Zusammenhalt

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Offener Grüner Treff Wir diskutieren die aktuellen Ereignisse und stimmen uns auf den Wahlkampf zur Bundestagswahl ein. Offen für alle an grüner Politik Interessierten.  [...]

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