Donut oder Berliner?

Wie geht Stadtentwicklung: Raus in den Speckgürtel und leere Mitte, wie beim amerikanischen Zuckerring mit Loch? Oder Fülle in der Mitte, die den umliegenden dichten Teig erst richtig schmackhaft macht, wie beim Berliner?

10.11.21 –

Wie geht Stadtentwicklung: Raus in den Speckgürtel und leere Mitte, wie beim amerikanischen Zuckerring mit Loch? Oder Fülle in der Mitte, die den umliegenden dichten Teig erst richtig schmackhaft macht, wie beim Berliner?  Es ist schwierig, Ortskerne mit ländlicher Prägung zu renovieren und am Leben zu erhalten. Die Funktionen wechseln, es gibt mehr Nagelstudios als Bäckereien und Metzgereien, Bauernhöfe werden zu Altenheimen mit Tiefgaragen, Erdgeschossläden stehen leer, weil es draußen alles unter einem Dach gibt und der Parkplatz nichts kostet. Die Sauerkrautfabriken verschwanden vor Jahrzehnten und das Krautfest fand schon vor Corona in Tiefgaragen statt, weil es kaum mehr Scheuern gibt. 

Eine Stadt besteht nicht nur aus Häusern.

Das Leben, das darin herrscht, macht die Stadt aus.

Es ist gut, Funktionen in der Mitte zu konzentrieren. So kann öffentliches Leben auf Marktplätzen, in Sozialstationen und Treffs, in Rathäusern und Kirchen, in Läden und Praxen stattfinden. Wer innen wohnt, hat meist kurze Wege, wer außen wohnt, muss seine Wegeketten gut planen. Auch Busse und Bahnen leben von der Auslastung und durchfahren Quartiere mit hohem Fahrgastpotential. Die steuerliche Bevorzugung des Autos hingegen forciert die Zersiedlung. Wer weiter rauszieht, der wohnt oder baut günstiger, braucht aber meist ein Auto. Möglicherweise bringt das Homeoffice hier umwelt- und klimafreundliche Änderungen

Dem Flächenverlust begegnen durch Innenverdichtung

Schon lange soll die Innenentwicklung laut Baugesetzbuch Vorrang haben vor dem Ausweisen von Neubaugebieten auf der Streuobstwiese oder dem Acker. Sie ist komplizierter, lohnt sich aber, wie der Zeppelinplatz in Echterdingen beweist. Wer den Flächenverlust nicht für wichtig und für verschmerzbar hält, kommt spätestens beim Veröden der Ortskerne ins Grübeln.

Rötlesäcker südlich der Post in Unteraichen, oder Echterdingen Nord?

Sind für die Wohngebiete schon Vorgehensweisen entwickelt, probiert Leinfelden-Echterdingen nun auch den Umbau von Gewerbegebieten. Um in bestehenden Gewerbegebieten das Transformationspotenzial zu ermitteln, haben wir mit unseren Stimmen das Nürtinger Institut für Stadt-und Regionalentwicklung IfSR beauftragt. Es soll im Gewerbegebiet Echterdingen Nord beispielhaft ein Handlungskonzept erstellen, bei dem die Ertüchtigung des Bestands und innovative nachhaltige Neuerschließungen für zukunftsträchtige Gewerbenutzungen passgenau ineinandergreifen. Eine Neuausweisung der Rötlesäcker in Unteraichen haben wir abgelehnt.

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Echterdingen | Naturschutz | Stadtplanung | Unteraichen

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Offener Grüner Treff Wir diskutieren die aktuellen Ereignisse und stimmen uns auf den Wahlkampf zur Bundestagswahl ein. Offen für alle an grüner Politik Interessierten.  [...]

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