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21.02.23 –
Seit gut einem Jahr fährt die U6 an Echterdingen vorbei zum Flughafen und zur Messe. Es hört sich nach Luxusproblem an, wenn man in Leinfelden-Echterdingen sagt, das sei die falsche Stadtbahn. Warum? Bis in das Jahr 1990 fuhr die schmale Straßenbahn den Echterdinger „Hinterhof“ an und in einer Schleife über die Hauptstraße in die Hirschstraße zu einer weiteren Haltestelle. Für die heutigen breiten Stadtbahnen mit einem Triebkopf hinten und vorne braucht es keine Wendeschleife mehr. Deshalb kann der Ortskern von Echterdingen wieder angefahren werden, wenn alle gemeinsam den Fehler beheben wollen, der durch den Anschluss an das S-Bahnnetz entstand, als man meinte eine Schienenverbindung im Norden der Stadt, auf Höhe der alten Filderbahn, würde genügen.
In einer Rahmenvereinbarung von 2014 schnürten die Region, die Stadt Stuttgart, der Landkreis Esslingen, die Städte Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt sowie Neuhausen und die SSB-AG ein 3-Punkte-Paket: Verlängerung U6 Fasanenhof-Flughafen/Messe, Verlängerung S2 Bernhausen-Neuhausen und Verlängerung der U5 um eine Haltestelle bis Leinfelden Neuer Markt (früher Markomannenstraße). Die U6 fährt, die S2 ist auf dem Weg und auch die Verlängerung der U5 hat begonnen. Auf Wunsch der Stadt LE und im Vorgriff auf einen weiteren Teilabschnitt, wurde die Trasse um 280 Meter Richtung Osten verlängert. Einhelliger Kommentar dazu im Gemeinderat: „Hauptsache, es geht Richtung Echterdingen zu!“
Die Kosten für die nicht ganz 700 Meter beliefen sich Stand 2019 auf ca. 12 Millionen Euro, wovon die SSB auf Antrag rund die Hälfte vom Land gefördert bekommt, der Landkreis knapp 2 Mio Euro beisteuert und an der Stadt etwa 4 Mio Euro hängen bleiben werden. Fahrscheinerlöse können trotz der erwarteten hohen Fahrgastzahlen nicht gegengerechnet werden, weil durch die Einführung des 49Euro-Tickets alle Verkehrsverbünde ihre Tarifstrukturen neu denken müssen. Um die Schiene weitere 2,5 km nach Echterdingen zu verlängern braucht es neben Absichtserklärungen eine klare Bereitschaft seitens der Stadt Bau- und Betriebskosten anteilmäßig zu übernehmen.
Der von der Verwaltungsspitze nun vorgestellte Pendelbus auf der alten Stadtbahntrasse stieß nicht nur bei den Grünen auf Skepsis. Was ist, wenn die angebliche Übergangslösung die Wiedereinführung der Schiene verhindert? Was ist, wenn der Spatz in der Hand die Taube auf dem Dach verscheucht? Wir Grüne meinen: Wenn die Stadt bereit ist, soviel in die Schiene zu stecken, wie Pendelbus, Parkhaussanierung und auch der geplante Straßenbau kosten, müsste es für die Verlängerung der „richtigen“ Schiene wieder bis in die Mitte von Echterdingen reichen. Kostengünstige Taktverdichtungen auf der U5 wurden in der Vergangenheit versäumt und nicht mit Nachdruck verfolgt, das muss sich nun ändern.
Kategorie
Echterdingen | ÖPNV | U5 | Verkehr
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