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22.07.20 –
In regelmäßigen Abständen informiert sich der Gemeinderat vor Ort über Unternehmen in unserer Stadt, organisiert von der Stabstelle Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing. Diese Woche besuchten Mitglieder des Gemeinderats den biologisch-dynamischen Michaelshof der Familie Schäfer in Echterdingen. Landwirtschaftliche Betriebe sind ein wichtiger Bestandteil unserer Kommune, auch wenn sie in Diskussionen um Unternehmen in unserer Stadt oft nicht im Fokus sind. Deshalb haben wir uns als Grüne Fraktion sehr darüber gefreut, einen landwirtschaftlichen Betrieb mit einer besonderen ökologischen Ausrichtung besuchen zu können.
Der Michaelshof ist ein Demeter-Hof, der biologisch-dynamisch arbeitet. Seit fast fünfzig Jahren arbeitet Familie Schäfer nach Demeter-Richtlinien, entwickelt nach Rudolf Steiner. Im Mittelpunkt steht die Kreislaufwirtschaft. Der bäuerliche Hof wird als Organismus verstanden. Mensch, Pflanze, Tier und Boden wirken zusammen. Ein Landwirt hält so viele Tiere wie er mit seinem Land ernähren kann und deren Mist für eine hohe Bodenfruchtbarkeit sorgt. Auf dem Michaelshof werden vielfältige Gemüse und Getreide angepflanzt, Angusrinder gezüchtet, eigenes Sauerkraut hergestellt. Demeter steht für Artenvielfalt. Biodiversitätsflächen müssen nach Demeter-Richtlinien wenigstens 10 % der Betriebsflächen betragen. Im Verständnis von Herrn Schäfer ist das aber kein zusätzlicher Naturschutz, den man da betreibt. Entsprechende Blühstreifen am Feldrand unterstützen die Nutzpflanzen auf dem Feld. Alles hängt mit allem zusammen. Diese Zusammenhänge zu erkennen und zu nutzen sind ein Beitrag dem Artenschwund unserer Insekten entgegen zu wirken. Ökologische Landwirtschaft liegt uns Grünen am Herzen. Auch konventionell arbeitende bäuerliche Betriebe leiden unter den oft fehlgeleiteten Subventionen der EU (je größer das Feld um so mehr Geld).
Gerade die letzten Monate haben gezeigt, dass sich Menschen wieder darauf besinnen, wie wichtig regionale Lebensmittel sind. Während des Lockdowns waren der Michaelshof und seine Abnehmer ausverkauft. Die Abhängigkeit von Importen aus dem Ausland ist äußerst problematisch und lange Transportwege schaden der Umwelt. Der Michaelshof verkauft seine Produkte an regionale Großhändler, aber auch auf dem Wochenmarkt und im eigenen Hofladen.
Um so wichtiger ist der Erhalt unserer fruchtbaren Filderböden. Dass das nicht einfach ist, zeigt schon die Lage des Michaelhofes – zwischen Autobahn, B 27 und der S-Bahn-Trasse. Auch anderen landwirtschaftlichen Betrieben geht es da nicht anders. Auch unsere Grüne Fraktion steht immer wieder im Konflikt, wenn es um unsere begrenzten Flächen geht. Wir brauchen Wohnraum, Platz für unsere ortsansässigen Betriebe, Radwege statt dem Fahren auf landwirtschaftlichen Feldwegen. Landwirtschaftliche Flächen auf den Fildern haben große Konkurrenz.
Es freut uns sehr, dass die junge Generation der Familie Schäfer den Hof weiterführen wird – und auch schon neue Ideen entwickelt den Hof zukunftsfähig zu machen und zu erhalten. Wir bedanken uns sehr für den freundlichen und informativen Besuch bei Familie Schäfer und wünschen ihnen für die Zukunft alles Gute.
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