03.11.2025 –
Leinfelden-Echtedringen ist eine schöne Stadt zum Wohnen - wenn man es sich leisten kann. Die Preise für Boden, Häuser und Wohnungen sind hoch, entsprechend die Mieten. Es gibt nur wenige günstige, preisgedämpfte Mietwohnungen, darunter einige schon lange sanierungsbedürftige. Es ist gut, wenn jetzt Im Wäldle städtische Wohnhäuser saniert und aufgestockt werden. Aber das wird nur in geringem Umfang den Bedarf decken können. Vielmehr muss der Wohnungsbestand der Stadt endlich entscheidend wachsen. Nur wenn die Stadt LE selber oder eine Wohnungsbaugesellschaft Wohnungen dauerhaft hält, können diese auf Dauer günstig angeboten werden.
Jetzt Grundstücke, die für Wohnungsbau geeignet sind, an Investoren zu verkaufen, macht es unmöglich, dass wir jemals ausreichend bezahlbaren Wohnraum bekommen. Investoren investieren, um Geld zu verdienen. Wohnungsbau ist da nur Mittel zum Zweck. Nur eine Genossenschaft oder die Stadt selbst könnten langfristig günstige Mieten anbieten, denn sie müssen keine Investoren bedienen, sondern Zins und Tilgung sowie Rücklagen für Unterhalt und Eigenkapital für zukünftige Bauten.
So manche Stadt, groß oder kleiner, hat in den letzten Jahrzehnten schon Grundstücke und Wohnungen verkauft, um kurzfristig den Haushalt zu sanieren. Keiner Stadt ist es gelungen, nicht schnell wieder in die Verschuldung zu gehen. Wo Wohnraum knapp und teuer ist, wachsen die sozialen Probleme, steigen die Ausgaben der Sozialämter und die Kreisumlage.
Unterwegs in LE sieht man sie oft: Leute, die mit Rollkoffern an der einen und dem Telefon in der anderen Hand den Weg zu ihrem AirBnB suchen. Weiß die Stadtverwaltung eigentlich, wie viele Wohnungen auf diese Weise zweckentfremdet sind? Es wird Zeit, das endlich zurückzudrängen, damit die betreffenden Wohnungen wieder langfristig vermietet werden können.
Aufgabe der Kommunen ist die Daseinsvorsorge für die Menschen in der Stadt. Dazu gehört als erstes das Wohnen. Wenn man das - wie schon viel zu lange - dem Markt überlässt, hat man die Situation, die LE jetzt hat. Da ist Weitblick in der Kommunalpolitik gefragt und nicht das Festhalten an einer alten Ideologie.
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