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14.07.20 –
Der Vorstoß aus dem Bundesverkehrsministerium zur Trassenführung durch LE hört sich aus der Sicht der Stadt Leinfelden-Echterdingen erfreulich an. Die S-Bahn bliebe auf ihren Gleisen, die teuren, unschönen Lärmschutzwände müssten nicht quer durch die Stadt gebaut werden und die Sperrung der S-Bahnstrecke am Flughafen, die einen Verkehrsinfarkt nach sich ziehen würde, fände nicht statt. Ein Tunnel soll nun Abhilfe schaffen. Dieser soll ab der Rohrer Kurve beginnend die Stadt unterqueren und dann im unterirdischen Tiefbahnhof unter der Messe ankommen. Jetzt könnte man sich von Seiten der Stadt zurücklehnen und sagen, alles in bester Ordnung. Kein IC durch LE und damit sind alle Probleme beseitigt.
Aber ganz so ist es ja nicht. Die Planung gerade dieses Abschnittes der Gäubahn waren einfach, um es in Schulnoten auszudrücken, ungenügend. Der Filderbahnhof wäre zur Engstelle geworden. Jetzt soll mit viel Geld, unserem Steuergeld, diese Fehlplanung behoben werden. Die Baukosten sollen ca. 1 Mrd. Euro betragen. Wenn man bedenkt, dass S 21 bis 2007 mit 2,8 Mrd. Euro veranschlagt war und heute eine Steigerung auf knapp 8 bis 10 Mrd. Euro zu erwarten ist, wird es auch hier eine nicht unerhebliche Steigerung geben. Denn bei einer Bauzeit von 10 Jahren, einem noch nicht bekannten Untergrund, ein noch ausstehendes Genehmigungsverfahren, mit Einsprüchen, einem Tunnelbau unter bebautem Gebiet, wird deutlich, dass hier eine sehr teure Fehlerbeseitigung angedacht ist. Viel wichtiger ist aber noch ein weiterer Zusatz bei den Gedanken zum Tunnelbau. Wenn die Bauzeit mindestens 10 Jahre dauern wird, dann müssen die Züge aus Zürich weiter über die Panoramabahn nach Stuttgart fahren. Dabei wird es notwendig, dass die Gleise in den Tiefbahnhof eingeschleift werden. Dadurch würde auch die dringend nötige Ausweichmöglichkeit für die S-Bahn geschaffen, wenn der S-Bahntunnel einmal gesperrt werden müsste. Das klingt positiv, ist aber ebenfalls bisher nicht finanziert. Wenn Geld in die Hand genommen werden muss, dann auch an dieser Stelle. Ein 10-jähriger Interimshalt am Nordbahnhof ist keine Lösung. Die Bahn hat wiederum schon verlauten lassen, dass sie mit dem genehmigten Bau des Filderbahnhofes so bald als möglich beginnen will. Wie soll dann noch eine neue, bisher nicht genehmigte Tunnelzufahrt, ermöglicht werden?
Das sind die Fakten: Hier liegt eine teure Fehlerbeseitigung auf dem Tisch, die nicht genehmigt, nicht endgültig durchdacht und finanziert ist.
Es bleibt das ungute Gefühl, dass da mit uns allen kein ehrliches Spiel gespielt wird und dass am Ende doch noch IC durch LE fahren, weil es ein teurer und unrealistischer Traum aus dem Bundesverkehrsministerium (gescheiterte PKW Maut, gescheiterter Bußgeldkatalog, gescheitertes Tunnelbauvorhaben?) war.
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Filder | Flughafen | S-Bahn | Stuttgart 21
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