08.07.2025 –
Eine Stadt ist für alle da, ob jung oder alt, mit oder ohne Einschränkungen. Barrierefreiheit ist kein Luxus, sondern ein Grundrecht. Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen, Eltern mit Kinderwagen oder auch Personen mit vorübergehenden Einschränkungen sollen sich bei uns frei bewegen können. Darum, und was eben auch noch nicht funktioniert, vom Behindertenparkplatz bis zum Ladeneingang, ging es am 2. Juli. Da hat der Arbeitskreis Barrierefreiheit unserer Stadt getagt und sich mit Verwaltung und Gemeinderat ausgetauscht. Als Person mit Behinderung weiß ich, viele Barrieren fallen nicht auf, wenn man nicht selbst an sie stößt. Gerade das hat das Treffen mit dem Ak gewinnbringend gestaltet. Ein Beispiel dafür ist der Zustand mancher Behindertenparkplätze, die teilweise abschüssig sind oder Risse haben.
Besonders wichtig ist mir dabei: Barrierefreiheit ist nicht nur für den öffentlichen Raum notwendig. Das Leben der Menschen endet nicht am Bürgersteig. Der Einkauf, Restaurant- oder Theaterbesuch sind genauso Teil. Deshalb brauchen wir mehr Anreize, damit auch private Eigentümer*innen und Betriebe in Barrierefreiheit investieren. Ein gutes Beispiel liefert Stuttgart: Da gibt es ein kommunales Förderprogramm, das kleine Unternehmen, Betriebe und teilweise auch Kulturprojekte finanziell unterstützt, wenn sie Barrieren abbauen. Das kann vom stufenlosen Zugang bis zur barrierefreien Speisekarte alles bedeuten. Ich finde: So ein Fördermodell brauchen wir hier auch! Es hilft nicht nur den Menschen, die heute auf Barrierefreiheit angewiesen sind, sondern macht unsere Stadt zukunftssicher. Es zeigt, dass wir Vielfalt ernst und Barrieren nicht hinnehmen.
Jugendliche brauchen Räume, Ansprechpersonen und Angebote – auch außerhalb von Vereinsstrukturen. Gerade die mobile Jugendarbeit kann dafür ein wichtiger Teil sein. Sie erreicht junge Menschen dort, wo sie sind. Sie kann vorbeugend wirken, versteht sich aber besonders als Ermöglicher für jugendliche. Mobile Jugendarbeit baut Vertrauen auf, vermittelt bei Konflikten, hört zu und unterstützt.
Der Stadtjugendring möchte genau diese ausbauen. Da der SJR das mehrheitlich aus den eigenen Ersparnissen zahlt, ist es leider vorerst eine 70 % Stelle auf ein Jahr begrenzt, wenn auch mit dem Ziel, es zeitlich zu verlängern. Es ist klar, dass die Stadt L-E aktuell noch keinen genehmigten Haushalt hat, trotzdem ist es für mich peinlich, dass der SJR die Initiative ergreifen musste. Und das noch dazu, während von einzelnen im politischen Kontext die einzige Lösungsidee für Konflikte Sicherheitspersonal und Polizei ist. Wenn in dieser finanziellen Situation über Sicherheitspersonal gesprochen werden kann, dann muss aus meiner Sicht auch über stärkere Förderung von Jugendarbeit gesprochen werden. Das Projekt des Stadtjugendring sollte perspektivisch gesichert und ausgebaut werden. Durch Beständigkeit und ausreichende Fachkräfte kann Jugendarbeit wirklich wirksam werden.
Ob barrierefreie Zugänge oder offene Jugendarbeit – beides sind Bausteine für eine Stadt, in der alle Menschen teilhaben können. Niemand soll ausgeschlossen sein, weil er oder sie eine Rampe braucht oder keinen Treffpunkt findet. Beides setzt finanzielle Planbarkeit voraus, die wir hoffentlich bald haben.
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