Gäubahn Pläne des Staatssekretärs Bilger

12.03.21 –

Vorsicht ist geboten angesichts der Pläne und Versprechungen des Herrn Bilger hinsichtlich der Gäubahn und der Wirtschaftlichkeit der neuen Vorschläge. In Wahrheit ist es zunächst das Eingeständnis, dass die bisherigen Pläne zur Anbindung der Strecke an den Flughafen nicht funktionieren werden, auch wenn Bilger das nicht ausspricht. Zugleich ist es der erste Versuch, aus der Sache ohne allzu großen Gesichtsverlust herauszukommen.

Vielleicht kann das ein Anfang für ernsthafte neue Überlegungen sein. Voraussetzung aber wäre, dass nicht gleich wieder eine Mogelpackung präsentiert wird. Das ist aber hier der Fall, wenn der Ausbau der Gäubahn zwischen Böblingen und Singen mit den S21 Planungen auf den Fildern zusammengeworfen wird. Zu dem Ausbau der Strecke hat sich die Bundesregierung im Vertrag von Lugano gegenüber der Schweiz schon 1996 verpflichtet - unabhängig von der Flughafenanbindung. Sie hat den Vertrag nur bisher nicht erfüllt.

Deutschlandtakt

Der geplante Deutschlandtakt ab 2030 ist eine gute Sache, doch mit S21 kaum zu realisieren. Jetzt mit Hilfe von 30 Güterzügen die Wirtschaftlichkeit des Tunnels zwischen Goldberg und dem Flughafen herbeizuhexen, indem man den eh fälligen zweigleisigen Ausbau südlich von Böblingen damit verbindet, kann man nur als Mogelpackung bezeichnen.

Niemand aber sollte glauben, dass irgendjemand 976 Million EUR - am Ende sicher mehr als eine Milliarde - ausgeben würde, um Leinfelden-Echterdingen Lärm, Erschütterungen und S-Bahn Chaos zu ersparen. Das kann man einfacher und billiger haben, wenn die Züge weiterhin auf der Panoramastrecke nach Stuttgart führen. Die brauchte allerdings einen neuen Anschluss an  den Hauptbahnhof - aus LE-Sicht gleich ob oben oder unten. Das war bekanntlich auch das Mehrheitsvotum der am Filderdialog von 2012 teilnehmenden, zu denen der Autor dieser Zeilen gehörte.

Die S21 Planung auf den Fildern endlich aufgeben

Was könnte dafür sprechen, auf die direkte Anbindung der Gäubahn an den Flughafen zu verzichten? Zunächst der nie nachgewiesene Bedarf und nun endlich auch der Klimaschutz, der dazu zwingt, auch den Flugverkehr deutlich zu reduzieren. In Folge von Corona ist er derzeit stark zurückgegangen und man wird in den nächsten Jahren sehen, dass eine große Zahl von Reisen unterbleiben wird, vor allem Geschäftsreisen,. Stattdessen wird so mancher Termin per Video abgehalten. In diesem Sinne wäre auch hier Gesichtswahrung möglich, wenn die Bundesregierung anerkennen würde, dass zum Schutz des Klimas mehr getan werden muss. Dann würde sich auch ein Weg finden, die Flughafenanbindung und die Flughafengesellschaft aus dem Finanzierungsvertrag für S21 herauszulösen.

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