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26.03.24 –
Die Fraktion der Grünen hat im Gemeinderat letzte Woche einen Antrag gestellt, in dem die Stadtverwaltung aufgefordert wird, für mehr Carsharing in LE zu sorgen und dafür Stellplätze bereitzustellen.
Anstelle eines eigenen, kostenintensiven Autos nutzen immer mehr Menschen in Deutschland Carsharing. Die geteilten Fahrzeuge bieten Potenzial für lebenswertere Innenstädte. Letzte Woche beantragten wir, dass LE ein Carsharing-Konzept entwickelt und dieses ins Klimaschutzkonzept integriert. Wir sehen Carsharing als einen von vielen Bausteinen, um unsere Klimaziele zu erreichen. Es soll außerdem geprüft werden, ob städtisch genutzte Fahrzeuge Teil des Carsharing-Angebots werden können. Nach Feierabend und am Wochenende stehen die städtischen Fahrzeuge und könnten in eine geteilte Flotte übergehen. Andere Städte machen dies bereits vor.
Vor einiger Zeit war das Carsharing-Angebot in LE noch größer. Der einzig verbliebene Anbieter „Stadtmobil“ war früher auch in der Kirchstraße, an der Zehntscheuer und in Musberg mit Fahrzeugen vertreten. Das Angebot schrumpfte, aber nicht weil Stadtmobil das wollte. Vielmehr hat die Stadtverwaltung in einer wenig flexiblen Ausschreibung keine passenden Stellplatz-Pakete geschnürt. „Stadtmobil“ sucht händeringend nach Flächen, um mehr Fahrzeuge in die Stadtteile bringen zu können.
Carsharing benötigt nur zu Beginn mehr öffentlichen Parkraum. Umliegende Städte beweisen, dass langfristig öffentlicher Raum frei wird. Ein geteiltes Fahrzeug kann etwa acht private PKW ersetzen. In Stuttgart gibt es Gebiete, in denen sogar 20 private PKW aus dem öffentlichen Raum verschwunden sind - für nur ein Carsharing-Fahrzeug. Die recht neuen Mobilitätspunkte an der Stadionstraße und in Stetten sind nicht (mehr) versorgt, obwohl sie mit der Maßgabe integriertes Carsharing gefördert wurden. Viele Menschen warten schon lange auf passende Angebote in ihren Wohngebieten, um mit gutem Gefühl auf ein eigenes Fahrzeug verzichten zu können.
Dass Autos nicht nur in der Anschaffung hohe Kosten verursachen, ist bekannt. Bei rund drei viertel der verursachten Kosten handelt es sich dabei um Fixkosten, also Steuern, Versicherung, Wertverlust etc., kurz: Kosten, die entstehen, ohne dass das Auto auch nur einen Zentimeter bewegt wird. Im Durchschnitt wird ein PKW nur eine Stunde am Tag gefahren, steht also 23 Stunden am Tag herum und nimmt dabei viel Platz weg, der besser für andere Dinge genutzt werden könnte.
Auf kommunaler Ebene sollen attraktive Angebote zur Verfügung gestellt und Rahmenbedingungen geschaffen werden, die ein klimaentlastendes Mobilitätsverhalten unterstützen. Mit Carsharing kann eine umfassende Mobilität gewährleistet werden, die das Auto als Ergänzung zu öffentlichem Verkehr, Fuß- und Fahrradverkehr versteht. Dadurch werden diese Verkehrsträger gefördert und der Straßenverkehr insgesamt entlastet.
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