01.03.20 – von Ingrid Grischtschenko –

Am Sonntag, 8. März ist Frauentag. Auch für alle Frauen in Leinfelden-Echterdingen, nicht nur für Mütter. 1911 zum ersten Mal begangen, führte er zum Frauenwahlrecht 1918. Bis 1962 durften Frauen kein eigenes Bankkonto eröffnen. Erst 1969 wurde eine verheiratete Frau als geschäftsfähig angesehen. Seit 1997 ist Vergewaltigung auch in der Ehe strafbar. 1994 wurde Artikel 3 des Grundgesetzes „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ um den Satz erweitert: „Der Staat fördert die tatsächliche Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“

Erwerbsarbeit und Sorgearbeit („unbezahlte Arbeit“)

Im ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung heißt es 2011: “Sorgearbeit und Erwerbsarbeit sind wesentliche Voraussetzungen für das Funktionieren unserer Gesellschaft, sie müssen im Lebensverlauf gleichrangig nebeneinander stehen. Berufliche Karriere und Zeit für Verantwortungs-übernahme im privaten Bereich stellen keinen Widerspruch dar, sie ergänzen einander.“ Das Leitbild beruht auf der Perspektive, gesellschaftlich gewünschte Aufgaben wie Kindererziehung und Altenpflege neben und nicht nachrangig zur Erwerbstätigkeit zu stellen. Weitergedacht kann dies auch bedeuten langjährige ehrenamtliche Tätigkeit in Vereinsvorständen von gemeinnützigen Organisationen bei der Rente anzurechnen.

Gleichstellung und Wahlfreiheit

Faire berufliche Entwicklungschancen für Frauen und Männer auf der Basis einer guten Ausbildung und spürbare Erleichterung von Wahlentscheidungen an den Übergängen im Lebensverlauf, dann kann Gleichstellung gelingen. Nicht belastende Überforderung bei der angeblichen Vereinbarkeit von Beruf und Familie, sondern subjektiver Autonomiegewinn und eine aktive Jungen- und Männerpolitik. Denn nur wenn Männer die Chance haben, anders zu leben als frühere Generationen von Männern, ist der Weg frei für Gleichberechtigung in den Partnerschaften.

Kann eigentlich auch ein Mann Kanzler werden?  

Das führt zu der Frage, die der Bundesvorsitzenden der Grünen Annalena Baerbock von ihrer Tochter gestellt wird: „Kann eigentlich auch ein Mann Kanzler werden?“ Um diese Frage von allen Seiten zu beleuchten und womöglich Antworten zu finden, machen wir gerne aufmerksam auf den öffentlichen Stammtisch der LE-Alt-Stadträtinnen am 10.März 2010:

Termin: Dienstag, 10.März 2020, 18 Uhr, Pavillon Oberaichen. Frau Erste Bürgermeisterin Noller zum Thema Frauen in der Kommunalpolitik. Gesprächsrunde mit Alt-Stadträtinnen und interessierten Bürgerinnen. Die Veranstaltung ist öffentlich. Herzliche Einladung.