40 Jahre GRÜNE in Leinfelden-Echterdingen

Vor 40 Jahren, am 22. Oktober 1979, gründete Winfried Kretschmann mit sieben anderen den Stadtverband der GRÜNEN in LE. Weder er selber noch irgendjemand sonst hat damals daran gedacht, dass er 32 Jahre später Ministerpräsident von Baden-Württemberg werden würde. Was hat sich verändert? Was haben die GRÜNEN verändert?

20.10.19 – von Uwe Janssen

Vor 40 Jahren, am 22. Oktober 1979, gründete Winfried Kretschmann mit sieben anderen den Stadtverband der GRÜNEN in LE. Weder er selber noch irgendjemand sonst hat damals daran gedacht, dass er 32 Jahre später Ministerpräsident von Das Gründungsprotokoll des Grünen Stadtverbands Leinfelden-EchterdingenBaden-Württemberg werden würde.

Was hat sich verändert? Was haben die GRÜNEN verändert?

Brav sind wir geworden in 40 Jahren“ schrieb ein Mitglied kürzlich im Mitgliederrundbrief des Kreisverbands Esslingen. Sind wir das wirklich oder haben sich nicht viel mehr die Gesellschaft und wir mit ihr so geändert, dass es im Vergleich nur so scheinen mag?

Die Gegenkultur, der sich viele von uns nach 1968, in den 1970er Jahren zugehörig fühlten, ist „dem Mainstream einverleibt worden - das neue Bürgertum ist nicht mehr konservativ und konventionell, sondern flexibel, kosmopolitisch und progressiv, es orientiert sich an Werten wie Kreativität, Selbstverwirklichung und Authentizität. Aus der Fusion der Lebensstile der beiden Gruppen ist eine neue, hybride Kultur entstanden. Damals hatten die Protestkulturen nach 1968 einen auf Arbeit, Disziplin und konventionellen Umgangsformen gegründeten bürgerlichen Habitus als Heuchelei gebrandmarkt. Dieselben Milieus haben allerdings mittlerweile ihrerseits bürgerliche Lebensformen adaptiert, in die sich nun Elemente der einstigen Gegenkulturen integriert finden: Disziplin und Kreativität, Leistung und Lässigkeit, Arbeit und Konsum, >Haltung< und Authentizität sind zu einem neuen Ideal der postmodern-bürgerlichen Lebensführung verschmolzen.“ So beschreibt Cornelia Koppetsch in ihrem Buch ‚Die Gesellschaft des Zorns‘ die Veränderungen in der Gesellschaft der letzten 40 Jahre. Die „Transformation der Grünen zu einer bürgerlichen Partei“ führt sie als Beispiel für diese Entwicklung an.

Wir stehen heute und standen damals nicht am Rande der Gesellschaft, befinden uns nicht in genereller Opposition zu Staat und Gesellschaft. Die GRÜNEN sind eine Partei geworden, die Verantwortung trägt und an vielen Stellen Einfluss hat und nimmt. Das gilt nicht nur da, wo wir in den Ländern an der Regierung beteiligt sind oder diese führen. Das gilt selbst im Bund, obwohl wir die kleinste Fraktion im Bundestag stellen. Großen Anteil daran haben die am Ende gescheiterten Koalitionsverhandlungen für „Jamaica“ vor zwei Jahren, in denen unsere Leute gezeigt haben, dass wir GRÜNEN für viele Felder der Politik gute Konzepte haben und nicht nur inhaltsarme Sprechblasen.

In LE wie im ganzen Land erfreuen wir uns deswegen vieler neuer Mitglieder, vor allem junge, aber auch ältere, die mit uns daran arbeiten wollen, den Herausforderungen der Klimakrise zu begegnen.

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