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15.10.20 –
Alle merken es. Am Flughafen ist es leiser geworden. Waren es an Spitzentagen im Sommer 2019 bis zu 400 Maschinen an einem Tag, starteten und landeten im April dieses Jahr zur Corona-Hochzeit 10 Flugzeuge pro Tag. Im August 2019 reisten 1,34 Millionen Passagiere über den Stuttgarter Flughafen und im August dieses Jahr rund 1 Million Fluggäste weniger. Für den kommenden Winterflugplan rechnet der Flughafen mit maximal 100 Flugbewegungen pro Tag.
Für ein Viertel des Aufkommens reichen die vier Terminals aus. Sie können ohne Ersatzbau energetisch saniert und auf den neuesten Stand der Sicherheitstechnik gebracht werden. Die Anlagen können kundenfreundlicher und nachhaltig gestaltet werden, wenn die nächsten Corona-Monate überstanden sind und noch Geld da sein sollte. Die ehrgeizigen Um-und Ausbaupläne für die Terminals liegen somit für längere Zeit auf Eis. Noch im Frühjahr hatten sie für Verunsicherung auf den Fildern gesorgt und Kapazitätsausweitungen befürchten lassen. Die Flughafen GmbH beteuerte glaubhaft, weder die Ausweitung der Betriebszeiten, noch eine zweite Bahn im Schilde zu führen.
Beim Jahresgespräch Flughafen letzte Woche haben wir die Schienen gesehen: Die der Stadtbahn vom Fasanenhof liegen schon, die Endstation ist fast fertig. Ende nächsten Jahres soll die gelbe Stadtbahn aus Stuttgart im 10-Minuten-Takt den Flughafen anfahren. Ironie der Geschichte: Der Flughafen bekommt mit der U6 die Stadtbahnverbindung, die Echterdingen schon mal hatte und gerne wieder haben wollte. Vielleicht springt eine zusätzliche Haltestelle im Echterdinger Norden hinter REWE und MediaMarkt heraus - beantragt haben wir sie. Sicher ist, die U5 wird eine Haltestelle weiter zum neuen Jugendhaus in Leinfelden geführt. Die Schienenebene von Stuttgart 21 wird zurzeit durch einen 30-Meter-Senkrechtstollen angebohrt und dann bergmännisch in zwei Richtungen vorangetrieben.
Ob der Flughafen sich mit Corona und Reisebeschränkungen neu erfinden kann, das hoffen und erwarten wir Grünen. Die Aktivitäten am Boden hat er die letzten Jahre gut in Richtung Klimaneutralität gesteuert. Doch wie soll das in der Luft gehen? Wir Grünen halten Abgaben, die den CO2-Ausstoß einpreisen für unerlässlich. Wir sind für einen wirksamen Handel mit Emissions-Zertifikaten, bei dem die Menge der Zertifikate kontinuierlich gesenkt wird. Auch das Privileg, dass Kerosin steuerbefreit ist, muss beendet werden. Falls es klimaneutrale Antriebsstoffe geben sollte, brauchen wir sie zuerst am Boden für LKW und Busse. In dem Fall heißt es "unten bleiben".
Kategorie
Flughafen | ÖPNV | Stuttgart 21 | U5 | U6
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