Ladeoffensive

Welche Infrastruktur soll Leinfelden-Echterdingen für die wachsende Zahl von reinen Elektrofahrzeugen, battery electric vehicles (BEV) aufbauen? Dafür hat Grünen-Stadtrat Konrad Pfeilsticker einige Überlegungen angestellt.

01.12.21 –

Hintergrund

Die Elektromobilität entwickelt sich mit hohen Wachstumsraten. Aktuell haben wir bereits 17 % der Neuzulassungen als reine Elektroautos (BEV). Im Vergleichszeitraum 2020 waren es 8 % und 2019 waren es 3 %. Damit ergibt sich die Prognose, dass Ende 2025 fast nur noch BEV zugelassen werden und es dann > 2 Mio. Fahrzeuge pro Jahr sind. Wir müssen also die Ladeinfrastruktur mit derselben Dynamik ausbauen.

Ladeanforderungen

Zum einen geht es um den typischen täglichen Alltagsfahrten die i.d.R. weniger als 50 km / Tag umfassen. Da die meisten BEV mehr als 300 km Reichweite haben muss man nicht permanent, sondern eher einmal in der Woche laden. Eine Ladeleistung von 11 kW reicht vollkommen aus. Zum anderen gibt es Überlandfahrten über 300 km (z.B. Urlaub). Hier braucht man Schnelllader mit 100 kW und mehr.

Ladeort

Als Ladeorte kommen typischerweise folgende Möglichkeiten in Betracht:

  • Zu Hause: Steckdose / Wallbox in der Garage / Stellplatz
  • Beim Arbeitgeber: Ladesäule
  • Öffentlicher Bereich (Stadt / Autobahn): Ladesäule

Ideen für den Ladesäulenausbau in LE

Für die Stadt und die Stadtwerke ist der Handlungsbereich „Öffentlicher Bereich / Alltagsfahrten“ relevant. D.h. das Aufstellen von teuren Schnellladern ergibt wenig Sinn.

Im Wesentlichen geht es also um die Versorgung von Leuten, die keine Möglichkeit haben, zu Hause oder bei der Arbeit zu laden. Diese sind auf öffentliche Infrastruktur angewiesen.

Ladevorgänge könnten

  1. beim Parken in der Nähe der eigenen Wohnung oder
  2. beim Einkaufen, bei Erledigungen, bei dem Besuch von Restaurants, Veranstaltungen also spezifischen öffentlichen Zielen oder
  3. bei der Arbeit oder
  4. ganz allgemein bei sonstigen Parkvorgängen in der Stadt erfolgen.

Eine Ortsanalyse und die „Business Case Rechnung“ ist für Fall 2 am leichtesten und dort könnten auch die höchsten Auslastungen (häufiger PKW-Wechsel und somit keine Platzblockade ohne Stromabgabe) erreicht werden. Eine idealtypische Lokation wäre z.B. die Zehntscheuer Tiefgarage in Echterdingen (Nähe Rathaus, Veranstaltungsort, Einzelhandel, Ärzte, Gastronomie, …). Dort sollte jeder Stellplatz mit einer Wallbox ausgestattet werden.

Bei Fall 1 werden die Säulen stärker in der Nacht und am Wochenende genutzt. Es sollten bevorzugt solche Wohnquartiere angegangen werden, in denen es wenige andere Lademöglichkeiten gibt und viele Anwohner Straßenparker sind.

Bei Fall 3 werden die Säulen stärker bei Tag genutzt. Hier müssten solche Gewerbegebiete bevorzugt angegangen werden, in denen die Firmen nicht selbst ausreichend Ladeinfrastruktur bereitstellen wollen oder können.

Dezentrale Stromerzeugung mit Photovoltaik

Aus ökologischen Gründen und um das Laden bei Tage möglichst günstig zu machen, sollte untersucht werden, ob am Stellplatz oder in der Nähe eine PV Anlage aufgestellt werden kann.
 

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