18.06.2025 – von Edel Reichle-Kanthak –

Im Verwaltungs-, Kultur- und Sozialausschuss (VKS) wurde vor den Pfingstferien über die Vorlage zur Schulkindbetreuung heftig diskutiert. Letztendlich waren sich aber alle Fraktionen einig, dass die von der Verwaltung vorgelegte Vorlage so nicht abgestimmt werden kann.

Ab dem Schuljahr 2026/27 besteht der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung der Grundschulkinder, beginnend mit der Klassenstufe 1. Zum einen geht es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zum anderen aber auch um die Förderung von Kindern. Dass dieser Anspruch aufgrund des bestehenden Fachkräftemangels eine schwierige Aufgabe werden wird, ist unbestritten. Dazu kommt die prekäre Haushaltslage unserer Stadt.

Kinderbetreuung kostet Geld

Eine Abfrage der Verwaltung hat ergeben, dass für das kommende Schuljahr 90 Betreuungsplätze fehlen. Aus Sicht der Grünen-Fraktion sind die dafür vorgesehenen 1,3 Personalstellen sowie eine halbe Stelle in der Personalverwaltung dringend notwendig, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden.

Aber – so nicht!

Um eine Koordinationsstelle der Schulkindbetreuung finanzieren zu können, sollte die im Herbst 2022 durch den Gemeinderat beschlossene Stelle beim TV Echterdingen wegfallen, angeblich, um Doppelstrukturen zu vermeiden. Aufgabe der Koordinationsstelle beim TVE: Die Organisation der Übungsleiter und Übungsleiterinnen, die zur Unterstützung der Schulkindbetreuung eingesetzt werden. Dass dies nicht ehrenamtlich erfolgen kann, ist mehr als nachvollziehbar. Die Gelder ohne Rücksprache mit dem TVE einstellen zu wollen, ist ein Vorgehen, das wir nicht akzeptieren können. Von den ursprünglich geplanten 40 000 € werden vom TVE sowieso nur 18 000 € abgerufen. Das Projekt läuft gut und wird von unserer Fraktion sehr wertgeschätzt, nicht zuletzt durch das große Engagement der Geschäftsführerin des TVE.

Es fehlt ein Konzept

Auf dem Hintergrund, dass es schwierig werden wird, eine verlässliche Schulkindbetreuung organisieren zu können, hat uns die Idee, Vereine und Institutionen der Stadt miteinzubeziehen, durchaus weitergebracht – eine Initiative, die unsere Wertschätzung verdient. Leider hat die Verwaltung bisher keine weiteren Vorschläge diesbezüglich vorgelegt. Uns ist bewusst, dass wir sparen müssen, deshalb ist es uns wichtig, ein gutes Konzept für die Schulkindbetreuung auf den Weg zu bringen. Eine Zusammenarbeit mit den Vereinen und Institutionen unserer Stadt zur Unterstützung der Schulkindbetreuung muss dringend weiterverfolgt werden.

Wie es weitergeht

Geplant war eine neue, von der Verwaltung überarbeitete Vorlage für den kommenden Gemeinderat. Inzwischen wurde diese jedoch verschoben. Wir sind gespannt, wie es weitergeht und hoffen auf einen finanzierbaren, verlässlichen und pädagogisch sinnvollen Vorschlag.