Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung

13.07.22 –

Seit 1996 gilt in Deutschland - und damit auch in Leinfelden-Echterdingen - der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für jedes Kind im Alter vom vollendeten dritten Lebensjahr bis zum Schuleintritt. Außerdem gilt seit dem 1. August 2013 der Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung in einer Tageseinrichtung oder in Kindertagespflege bereits ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. Derzeit sind 128 Kleinkinder und 87 Kitakinder unserer Stadt auf der Warteliste für einen Betreuungsplatz. Das bedeutet viel Arbeit für die Stadtverwaltung und damit einhergehend einen enormen finanziellen Aufwand, damit der Rechtsanspruch in den kommenden Jahren wirklich erfüllt werden kann. 

Räume sind da - Personal fehlt

Baulich ist in den letzten Jahren einiges passiert und weitere KiTas gehen bald ans Netz. Die Trägervielfalt in unserer Stadt ist hervorragend, jedoch gilt der Fachkräftemangel für alle gleichermaßen. Allein bei der Stadt sind 21 Vollzeitstellen derzeit nicht besetzt. Die Verwaltung hat bereits einige Maßnahmen umgesetzt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Wie von uns Grünen gefordert, wird es Vergütungsverbesserungen geben und die Stadt wird viel in die Aus- und Weiterbildung investieren. Inzwischen scheint es auch allen in der Verwaltung und im Gremium klar zu sein, dass man hier nur mit Geld wirklich weiter kommt. Es gilt, jeden möglichen Spielraum zu nutzen, den die Tarifverträge hergeben, um zufriedenes Personal zu halten und gutes Personal zu gewinnen. 

Gebührenerhöhung mittragen

Um den angestrebten Kostendeckungsgrad (das sind 20% bei derzeit unter 10%) nicht ganz aus den Augen zu verlieren, sollen im Herbst die Gebühren um 3,9% angehoben werden. Wir Grünen werden dieser moderaten Erhöhung zustimmen und fordern dabei Transparenz in der Kommunikation mit den Eltern. Nicht nur die Erhöhung, auch die Anstrengungen, die unternommen werden, müssen vermittelt und schließlich auch sichtbar werden. So kann die Erhöhung auf Akzeptanz bei den Eltern stoßen. Finanzielle Unterstützung durch die Stadtpassregelungen gibt es weiterhin.

Höhere Gebühren in den Randzeiten

Eine Kernbetreuung von 8 bis 14 Uhr muss aus unserer Sicht sehr zuverlässig und günstig angeboten werden, ganz im Sinne der frühkindlichen Bildung und Chancengleichheit. Die Bausteine, die gebucht werden müssen, um eine Betreuung über diese Zeiten hinaus zu bekommen, sollten im Verhältnis zum Basisbaustein teurer werden. Familien können das System entlasten, wenn sie wirklich nur die ergänzenden Bausteine buchen, die sie unbedingt brauchen, um die Arbeitszeiten abzudecken.

Kategorie

Kinderbetreuung | Kindergärten