Osttangente oder Verlängerung der Nord-Süd-Straße – die Lösung der Verkehrsprobleme?
In letzter Zeit liest und hört man von unterschiedlichen Seiten, dass man ganz dringend die Verbindung von der Nord-Süd-Straße zur alten B 27 nach Tübingen brauche, um den Verkehrsinfarkt in Leinfelden-Echterdingen zu verhindern, bzw. zu lindern.
Ein kleiner Faktencheck:
Jeden Tag legen 68% der Pendler ihren Weg zur Arbeit mit dem Auto zurück. Dabei sitzen sie meist alleine im Wagen. Gerade in den Hauptverkehrszeiten wälzt sich die Blechlawine durch LE. Die 14%, die Busse Bahnen verwenden, stecken entweder in der Lawine oder stehen in den Öffentlichen mit gehöriger Verspätung. Beides ist nicht attraktiv und sorgt für Frust.
Fragt man die Pendler, was sie dazu brächte, auf den ÖNPV umzusteigen, hört man immer wieder: Die Busse und Bahnen müssten nicht so übervoll, pünktlich und billiger sein. Ansonsten stünden sie lieber im Stau. Das bedeutet, dass es bei uns zum Verkehrschaos kommt. Es sind zu viele Autos für zu wenig Straßen. Also doch eine Anbindung an die alte B27? Somit verlagert man den Stau an die Kreuzung bei der Seebruckenmühle und an den Kreisverkehr nach Waldenbuch. Das bietet also keine nachhaltige Lösung. Außerdem haben wir das Problem, dass unsere bestehenden Straßen schon dringend Reparatur- bzw. sanierungsbedürftig sind. Neue Straßen werden auch alt, sodass man diese Situation nur noch verschärft und zusätzliche Kosten kreiert.
Wenn ein Bus 50, eine Stadtbahn 150 bis 200 Fahrgäste fassen und somit viele Autos ersetzen kann, Busspuren und eine intelligente Straßenführung Busse nicht im Stau stehen lässt, ein häufigerer Takt der S- und Stadtbahnen den ÖNPV attraktiver macht, dann kann man die Zahl der Autos tatsächlich reduzieren und man betreibt keine Kosmetik, die ein Straßenneubau in diesem Fall darstellt.