LE braucht einen Aktionsplan für Klimaanpassung

15.08.22 –

Während den Sommer über eine Hitzewelle die andere jagt und weite Teile Europas von Waldbränden heimgesucht werden, wird deutlich, wovor auch wir Grünen schon seit Jahren warnen: Die Klimakrise betrifft uns, sie ist hier und heute und wir werden die Konsequenzen nicht erst in 50 Jahren oder in anderen Ländern spüren. 

Auch wenn wir all unsere Bemühungen, den CO2-Ausstoß so schnell und so drastisch wie möglich zu senken, selbstverständlich intensivieren müssen, geht ein Fakt in der Diskussion häufig unter. Auch wenn wir ab sofort keine Emissionen mehr ausstießen, puffert das Klimasystem nach und wird sich in Folge der akkumulierten Treibhausgase in den nächsten 10 bis 20 Jahren weiter erwärmen. Experten gehen mittlerweile davon aus, dass das Erreichen einer 1,5°C wärmeren Welt (im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter) recht sicher ist. 

Deshalb ist klar, was jetzt zu tun ist. Klimaanpassungsmaßnahmen müssen auch in Leinfelden-Echterdingen geplant und umgesetzt werden. Was bedeutet das konkret? Wir wissen, dass die kommenden Sommer immer heißer und Extremwetter immer wahrscheinlicher werden. Darauf müssen wir unsere Stadt vorbereiten. Es muss ausreichend Zuflucht vor Hitze geben, insbesondere für vulnerable Gruppen, wie sehr alte Menschen, Schwangere oder Säuglinge. Das könnten klimatisierte Bürgerräume sein. Manche Kommunen gehen mit Hitzeschutzplänen voran, bislang gibt es das in L-E nicht. Zudem muss das Stadtinnere begrünt werden. Bäume, Grünstreifen oder gar bepflanzte Dächer oder Fassaden kühlen im Sommer und sorgen für schattige Bereiche. Bepflanzte Plätze bieten Schutz vor Wassermassen, im Falle von Starkregen. Spielplätze müssen abgeschattet werden und kostenlose Trinkwasserspender müssen im Stadtgebiet vorhanden sein. Bei anhaltender Dürre werden wir in Zukunft auch Probleme mit der Wasserversorgung bekommen. Daher gilt es jetzt vorzusorgen, damit Wasser z.B. für das Bewässern von Agrarflächen gespeichert werden kann. 

Ein Aktionsplan, der solche und andere Maßnahmen zügig umsetzt, kann nicht nur von der Stabsstelle Klimaschutz ausgehen. Der Oberbürgermeister muss zur Chefsache erklären, unsere Kommune auf die kommende Heißzeit vorzubereiten.

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