Der Planet verdurstet ...

Gegen den Klimawandel etwas tun ist gut, aber es wäre vor 30 Jahren leichter und effektiver gewesen. Die Wissenschaft hatte schon 1989, zur Zeit der Wende, mit erschreckender Präzision die aktuellen Dürren und Überschwemmungen. Leider wurde nicht auf die Wissenschaft und auf uns Grüne gehört. Das hat sich fatalerweise nicht verändert.

29.07.22 –

Gegen den Klimawandel etwas tun ist gut, aber es wäre vor 30 Jahren leichter und effektiver gewesen. Die Wissenschaft hatte schon 1989, zur Zeit der Wende, mit erschreckender Präzision die aktuellen Dürren und Überschwemmungen. Leider wurde nicht auf die Wissenschaft und auf uns Grüne gehört. Das hat sich fatalerweise nicht verändert.

Heute sagen die Wissenschaftler eine düstere Zukunft voraus: Leinfelden-Echterdingen soll ein Klima bekommen wie aktuell Mailand, mit ausgetrockneten Flüssen, Temperaturen von 42 Grad ... Und leider gibt es immer noch Menschen, auch im Gemeinderat, die die absolute Priorität, die Bekämpfung des Klimawandels, auf morgen verschieben wollen. Es ist im aktuellen Haushalt der Stadt LE noch kein Geld zur Bekämpfung und zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels eingestellt - auch nicht für das kommende Jahr. Die Planung für Straßen, für neue Wohn- und Gewerbegebiete laufen weiter. Das ist gerade auf unseren wertvollen Filderböden fatal. Unsere Böden kommen nämlich mit der Trockenheit wesentlich besser zurecht als Felder woanders. Wenn wir sie aber in Straßen, Gewerbe- und Verwaltungsgebäude verwandeln, dann kann man dort auch keine Lebensmittel mehr anbauen. In anderen Regionen hat man weniger gute Böden – sollen dann dort die von uns benötigten Lebensmittel mit immer weniger Wasser angebaut werden?

Der Wassermangel wird kommen

Die Alpen versorgen uns in LE mit Trinkwasser. Denn das Wasser des Bodensees kommt durch den Rhein aus den Hochalpen zu uns. Allerdings ist ein Großteil des Wassers in den heißen Sommermonaten Schmelzwasser aus den Gletscherregionen. Diese Gletscher werden in den nächsten 20 Jahren nahezu alle abgeschmolzen sein. Im Sommer kommt also kein Wasser mehr von dort oben in den Bodensee und damit auch nicht zu uns. Der Schnee ist viel zu schnell weggeschmolzen – auch dieses Jahr war das der Fall. In den Mittelgebirgen, wie dem Schwarzwald, zeigt sich die Trockenheit in fataler Weise schon heute. Eingetragene Quellen versiegten schon Ende Mai.

Wir müssen unsere Denkweise ändern

Straßen- und Häuserbauten greifen in das Grundwasser unserer Region ein. So soll die Nord-Süd-Straße unter der S-Bahn durch gebaut werden - und dort Grundwasser abgepumpt werden. Es wurde aber keine Studie erstellt, was dadurch mit unserem gesamten Grundwasser passiert. Die Wissenschaft hat hierzu klare Erkenntnisse. Größere Straßenbauten greifen in das Grundwasser ein. Brunnen können versiegen, Bäume vertrocknen. Wasser ist unser absolutes Überlebenselixier. Wir müssen jetzt Vorsorge tragen für die Zukunft unserer Kinder. So müssen unterirdische Rückhaltebecken zum Auffangen von Starkniederschlägen geschaffen werden – statt das Geld für Straßen auszugeben. Die Bauverordnung muss so verändert werden, dass Zisternen Vorschrift sind, bei Neubauten, wie bei Gartenneugestaltungen. Wir müssen jetzt so schnell wie möglich raus aus der Treibhausgasfalle. Wer nicht eine Wasserkrise bekommen will, muss jetzt handeln - da helfen uns keine Ideen von gestern.

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Gemeinderat | Haushalt | Klimaschutz