Ideen zur Ansiedlungspolitik von Gewerbe

Ziele der Gewerbeansiedlung Bei diversen Veranstaltungen bzw. Gemeinderatsterminen hat OB Klenk warnend angeregt, dass wir mehr Gewerbeflächen ausweisen müssen. Im Folgenden sind ein paar Ideen skizziert wie die Gewerbesteuer durch eine gezielte Ansiedlungspolitik möglichst ohne weitere Landversiegelung gesteigert werden kann.

04.02.21 –

Zielformulierung  

Bei diversen Veranstaltungen bzw. Gemeinderatsterminen hat OB Klenk warnend angeregt, dass wir mehr Gewerbeflächen ausweisen müssen. Die Herausforderung hinter der Aussage lautet : "Wir müssen langfristig die Ertragslage der Stadt auf solide Füße stellen". Dieser Herausforderung müssen wir uns in der Tat stellen und wir müssen nach Lösungsstrategien suchen. Neben der (stabilen) Einkommensteuerumlage ist die große Einnahmequelle die Gewerbesteuer (konjunkturell volatil). Im Folgenden sind ein paar Ideen skizziert wie die Gewerbesteuer durch eine gezielte Ansiedlungspolitik möglichst ohne weitere Landversiegelung gesteigert werden kann.

Lösungsparameter

Die möglichen Lösungsansätze beeinflussen u.a. folgende Parameter, die wir Grünen in die genannte Richtung verändern wollen:

  • Landverbrauch --> möglichst gering
  • Verkehr --> möglichst wenig
  • Steueraufkommen --> hinreichend hoch

Lösungsstrategien

Strategie 1: Nachverdichtung - Mehr Erwerbsfläche pro Bodenfläche.

  • Wandlung zu Gebäuden mit höherer Anzahl Geschosse.
  • Pro: Kein Landverbrauch. Höheres Steueraufkommen
  • Contra: Mehr Pendler oder Siedlungsdruck

Strategie 2: Mehr Gewinn pro qm Erwerbsfläche (1)

  • Ansiedlung von Unternehmen mit höherem Gewinn / Mitarbeiter und Mitarbeiter / Erwerbsfläche.
  • Pro: Weiter erhöhtes Steueraufkommen
  • Contra: Mehr Pendler oder Siedlungsdruck

Strategie 3: Mehr Gewinn pro qm Erwerbsfläche (2)

  • Ansiedlung von Unternehmen, deren Mitarbeiter sehr flexibel und oft von zu Hause arbeiten können (shared desk).
  • Pro: Weiter erhöhtes Steueraufkommen. Reduziertes Verkehrsaufkommen.

Konrad.Pfeilsticker@novatec-gmbh.deLösungsbeispiel

Als Beispielszenario kann das "Vision One" Areal im Gewerbegebiet Nord in Echterdingen dienen. Alle drei Strategien kommen hier zum Tragen.

  • Aus dem einstigen Autohaus Brixner Gelände mit 1-bis 2-stöckiger lichter Bebauung ist nun ein Gebäudekomplex (wie in der Umgebung) mit 5 Stockwerken entstanden.
  • Die nun ansiedelnden Firmen, typischerweise Dienstleistungsfirmen, erwirtschaften einen deutlich höheren Ertrag / Mitarbeiter als eine Autowerkstatt und die Mitarbeiterzahl pro Fläche ist deutlich höher.
  • Im VisionOne tätige Firmen, wie z.B. die Novatec, haben am Standort deutlich mehr Mitarbeiter als Arbeitsmöglichkeiten. Als bundesweit agierendes IT Unternehmen ist dabei der für die Gewerbesteuer relevante Gewinn weitestgehend von der Nutzungsintensität der Gewerbefläche unabhängig.

Abschließende Bewertung

Die oben skizzierte Ansiedlungspolitik wird zu einer Veränderung des lokalen Arbeitsmarktes führen. Aber in Leinfelden-Echterdingen, einer sehr attraktiven Stadt mit daher sehr hohem Preisniveau, wird sich auf Dauer nicht jede Gewerbeform halten können. In den klassischen Gewerbegebieten wird sich i.W. hochwertige Dienstleistung und Produktion halten können. Dazu gehören auch Startups mit hohem Digitalanteil. Diese sollten wir nach LE holen. Um in keine Gentrifizierungsspirale zu kommen, sollte bei der Ansiedlungspolitik aber auch auf die ökosoziale Verantwortung der Unternehmen geschaut werden. Optimalerweise holt sich LE Firmen in die Stadt, die sich der Gemeinwohlökonomie verschrieben haben.

Kategorie

Stadtplanung | Wirtschaft

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