Haushaltspolitik in und nach der Pandemie

Die Pandemie neigt sich dem Ende zu. Zuvor erleben wir leider aufgrund des zögerlichen Handelns (zu wenig Testen, zu wenig Impfstoff, zu weicher Lockdown, …) die dritte Welle. Aber der Ausblick ist durch die stark steigende Impfrate positiv.

18.04.21 –

Die Pandemie neigt sich dem Ende zu. Zuvor erleben wir leider aufgrund des zögerlichen Handelns (zu wenig Testen, zu wenig Impfstoff, zu weicher Lockdown, …) die dritte Welle. Aber der Ausblick ist durch die stark steigende Impfrate positiv. Mit welchen niedrigen Zahlen wir bereits im zweiten Quartal 2021 rechnen können, zeigt ein Blick nach Großbritannien: 50 % geimpft --> 3000 Infizierte / Tag, 15 Tote/ Tag.

Ab Mai werden ca. 1 Mio Dosen / Tag verimpft werden. Als Folge werden wir in der zweiten Jahreshälfte eine breite Sonderkonjunktur haben. Diese wird insbesondere auch die besonders leidenden Bereiche, d.h. Gastronomie, Hotels und Einzelhandel "treffen". Ich selbst werde den Biergarten gar nicht mehr verlassen ;-)

Die Steuerung der Ausgaben der Stadt sollte sich zum einen an den sich positiv verändernden Einnahmeprognosen ausrichten und zum anderen sollte der Staat sowieso antizyklisch handeln und jetzt NICHT sparen, sondern die Zukunftswirtschaft (Energiewende, Mobilitätswende, …) in Schwung bringen.

Die relevanten Einnahmequellen und die beeinflussenden Parameter

Wir haben zwei wesentliche Einnahmequellen: Gewerbesteuer und Einkommensteuer.
Die Gewerbesteuer wird von Unternehmen auf den Jahresüberschuss gezahlt. Somit ist der zu erwartende Jahresüberschuss der ansässigen Unternehmen relevant.
Für die Einkommensteuer ist die Entwicklung der Einkommen, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit relevant. Alle Parameter hängen eng mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zusammen.

Die Arbeitslosigkeit in BW wird schnell auf alte Bestwerte fallen

Die Arbeitsagentur schreibt im März 2021: "Nach einem Jahr Corona: Arbeitsmarkt robuster als erwartet". Wir haben in BW aktuell 4,3% gegenüber 4,6% im Sommer 2020 und ca 3,2 % in 2019. Wir sind also absolut gesehen auf einem niedrigen Niveau und die Entwicklung ist positiv und wird sich noch weiter verstärken.

Die Kurzarbeit geht zurück und wird im zweiuten Halbjahr 2021 kaum noch genutzt werden

In Q1/2021 ist die Kurzarbeit in BW merklich von 115.000 im Januar auf unter 40.000 im März zurückgegangen. Das ist bereits ein klares Erholungssignal.

Die Unternehmensgewinne erholen sich in 2021 und werden in 2022 Vorkrisenniveau erreichen

In der Region aktive Unternehmen haben selbst in 2020 sehr gute Zahlen geliefert. Daimler hat in 2020 einen höheren Jahresgewinn als 2019. Wie auch der Bundesbank Aktivitätsindex klar anzeigt, hat die Wirtschaft (in Summe) einen "V" Verlauf (in Q2/2020) gezeigt und alle Indikatoren zeigen auf weitere Erholung. Der deutsche Aktienindex befindet sich in einem Allzeithoch. Das BIP wird in 2021 in Deutschland um ca. 3 % wachsen. Sehr relevant ist auch die Weltwirtschaft. Der IWF korrigiert seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum erneut nach oben. Der größte Treiber der Entwicklung sind die USA. Das ist für die Exportwirtschaft äußerst wichtig.

Als geschäftsführender Gesellschafter der Novatec (IT-Beratung, 250 Mitarbeiter, 30 Mio € Jahresumsatz) habe ich sehr direkt einen guten Einblick in die konjunkturelle Erholung. Als Beratungsunternehmen habe ich es dabei mit namhaften Unternehmen (Daimler, Bosch, Porsche, Allianz, LBBW, Südleasing, Trumpf, …) aber auch mit einer Vielzahl von lokalen Mittelständlern zu tun. Wir sehen in Q1/2021 eine sehr starke Belebung des Geschäfts über alle Branchen hinweg.

Fazit

Jetzt ist die Zeit für Zukunftsinvestitionen. Sparen können wir später.

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Corona/Covid-19 | Haushalt | Wirtschaft

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