Gäubahn statt Pfaffensteigtunnel

Die Zufahrt zum Hauptbahnhof über die Panoramastrecke muss erhalten bleiben und der Plan der Führung der Gäubahn über den Flughafen (mit oder ohne Tunnel) gehört in die Tonne.

30.03.22 –

Vor etwa 10 Jahren habe ich in meinem Einspruch gegen die Stuttgart 21 Planung hier auf den Fildern (Führung der Gäubahn über die S-Bahn-Gleise in Leinfelden-Echterdingen) ausführlich begründet bzw. vorgerechnet, dass der Mischbetrieb der Fernzüge nach Singen bzw. Zürich mit den Flughafen-S-Bahnen sowie den S-Bahnen nach Herrenberg nicht fahrbar ist.

Das wurde vom Regierungspräsidium ignoriert, wie auch alle anderen Einsprüche seinerzeit.

Jetzt, nach 10 Jahren, hat man endlich eingesehen, dass diese Planung nicht funktioniert, und kommt mit einem neuen 11 km langen Tunnel um die Ecke, der das Projekt Stuttgart 21 nochmal um eine Milliarde teurer macht. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Bund das zahlt oder wer auch sonst; am Ende zahlen immer wir, die Steuerzahler.

Seriöserweise muss man das also zu den Stuttgart 21 Gesamtkosten dazurechnen; damit wären wir bei 11 Milliarden; 2012, als wir die Einsprüche gegen die Planung formuliert haben, hat die Bahn, namentlich der damalige Bahnchef Rüdiger Grube, noch behauptet, alles über 4,5 Milliarden wäre für die Bahn unwirtschaftlich und würde zum sofortigen Projektstop führen.

Und besser wird das Projekt auch nicht, denn die Züge aus Zürich erzeugen einen weiteren Engpass auf der Zulaufstrecke nach Stuttgart - sofern sie über den Flughafen fahren. Letztlich wird ja eine Bestandsstrecke, nämlich die Panoramastrecke Stuttgart Süd, aufgegeben und zwei Zulaufstrecken werden zusammengelegt.

In Wahrheit dient diese neue Planung nur dazu, die Diskussion um einen dringend nötigen Ergänzungsbahnhof in Stuttgart abzuwürgen. Dieser wäre natürlich für deutlich weniger Geld als 1 Milliarde zusätzlich zu haben; man müsste ja mehr oder weniger nur die Gleise der bestehenden Panoramabahn liegen lassen und sie sinnvoll an den neuen Ergänzungsbahnhof, quer zum neuen Tiefbahnhof, anzubinden. Nebenbei: hätte man den Kopfbahnhof behalten, gäbe es die ganze Problematik nicht. In den 70er Jahren sind noch Direktzüge aus Mailand über die Gäubahn in Stuttgart Hauptbahnhof angekommen. Das wäre prinzipiell auch heute noch möglich, wenn die Bahn ihre Hausaufgaben machen würde.

Mein Fazit ist: wenn nun die Zerstörung der Stadt Stuttgart schon soweit fortgeschritten ist und die Bahnnutzer und die Stadtbewohner, für alle erkennbar, für Jahrzehnte gequält und belästigt worden sind, sollte man jetzt nicht noch eins draufsetzen und durch diese verfehlte Gäubahn-Planung den Bahnknoten Stuttgart auf Jahrzehnte hinaus von Süden her quasi unerreichbar machen. Da ja mit der Planung gerade erst begonnen wird, wird hier vor 2030 nichts gebaut, und bei einer Bauzeit von 10 Jahren fährt da vor 2040 mit Sicherheit nichts.

Aus meiner Sicht muss die Zufahrt zum Hauptbahnhof über die Panoramastrecke erhalten bleiben und der Plan der Führung der Gäubahn über den Flughafen (mit oder ohne Tunnel) gehört in die Tonne.

S-Bahn und IC auf der Gäubahn in Vaihingen (Foto: Janssen)

S-Bahn und IC auf der Gäubahn in Vaihingen (Foto: Janssen)

Kategorie

S-Bahn | Stuttgart 21 | Verkehr

Grüne Kandidatinnen und Kandidaten für den Gemeinderat

Spenden

Termine

Direkter Draht zu Matthias Gastel MdB

Telefonsprechstunde. Terminvereinbarung per E-Mail an matthias.gastel.ma08(at)bundestag.de oder telefonisch unter 0711/997 261 40

Mehr

Für uns im Kreistag

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>